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Re: bei längerer Standzeit

Verfasst: Donnerstag 12. November 2009, 13:21
von Sparky
Hallo eneuh,
Der Zeitpunkt ist schwer abzupassen.
Den Deckel und den Luftfilter musst Du dazu ja auch abnehmen.
Dann kannst Du auch abwarten, bis der Motor aus ist, den Gasschieber mit einem kleinen Keil zwischen Drehgriff und Bremshebel offen festsetzen und dann mit einem Pinsel... Dann wird auch nicht soviel Öl mit dem Luftstrom unkontrolliert nach innen gezogen. Das Öl bleibt schön im Vergaser.
Aber ehrlich gesagt, auch mir ist dieser Aufwand zu hoch.
Denn selbst nach 2...3 Monaten Stillstandszeit habe ich bisher
noch keine Probleme mit zugesetzten Düsen gehabt.
Trockene Lagerung erscheint mir auch wichtig. Die feine Leerlaufdüse da im Zinkdruckguss korrodiert wohl auch gerne mal zu, wenn da z.B. ein Wassertröpfchen drinsitzt (erkennbar am weiß-gelblichen Zinkoxid, das hab' ich selbst mal saubermachen müssen). Also auch Kondenswasserbildung vermeiden!

Grüße - Sparky :wink:

Re: bei längerer Standzeit

Verfasst: Donnerstag 12. November 2009, 13:38
von eneuh
Hallo Sparky,

das mit dem trocken wegstellen ist bei mir ein echtes Problem. Die beiden Möppelken stehen normalerweise im Carport in einem extra Abstellraum. Außentemparatur!! Luftfeuchtigkeit: je nach Wetterlage.
Von daher muß ich einfach ein wenig vorbeugen bevor die Beiden im Frühjahr zickig werden.
Zur Zeit ist es noch besch***ener. Ich bekomme seit 3 (!) Wochen einen neuen Carport. (Das sind so Handwerker a la "komme ich heute nicht komme ich morgen erst recht nicht".
So stehen beide Knattermänner jetzt auf der Terrasse unter einer extra dafür angeschafften Plane. :*)
Hoffentlich überleben die Möppelken das... Keller und Dachboden habe ich nicht. :mad:

Lg Edgar (z.Zt. ohne Carport) :/

Re: bei längerer Standzeit

Verfasst: Donnerstag 12. November 2009, 14:10
von Mike
Hi

Was haltet ihr von folgender Variante, ich meine es soll ja auch nicht zu kompliziert werden.

Benzinhahn zu, oder noch besser:
Im Betrieb den Benzinschlauch oberhalb des Vergasers abziehen - dann läuft auch sicher kein Sprit mehr nach.
Ergebnis ist, das alles Benzin im Brennraum verbrannt wird und ein Rest Öl zur Schmierung an Zylinderwand und Kolben verbleibt.
Soviel zur Frage wegen des Trockenlaufens, der Ölfilm bleibt da lange haften, auf alle Fälle mehrere Hübe des Kolbens.

Dieses Restöl sollte jetzt aber noch durch WD40 ersetzt, bzw. zumindest stark verdünnt werden, da es einen geringen Säureanteil durch den Schmauch der Abgase enthält. Diese Säureanteile, sowie die hygroskopische Eigenschaft des Mischöls lassen z.B. den Kolbenring und das Pleuellager rosten, gerne auch die Federn der Kupplung.

Der Vergaser ist nun so gut wie leer - nur unten in der Schwimmerkammer ist noch ein Rest Sprit, der aber nicht mehr vom Luftstrom in die Röhrchen angesaugt wird.

Jetzt noch die Schwimmerkammer abgeschraubt ist der Vergaser ganz leer.
Das muss jeder für sich entscheiden, ich meine der Restsprit darin überlebt einen Winter ohne das er verschmutzt, Wasser zieht oder sich sonstwie stark verändert. Der Restsprit wird ja bei der nächsten Inbetriebnahme wieder mit frischem Sprit gemischt. Bei mehrjähriger Standpause mag das anders aussehen.

Das WD40 dann bei entferntem Luftfilter und geöffnetem Choke unter Betätigung des Starters in den startenden Motor blasen - 2 Sekunden, bzw. 2 Seilzugstarts sollten reichen.
Das Zündkabel ist zuvor von der Zündkerze zu entfernen und nicht in der Hand zu halten!

Jetzt ist der Motor winterfest (=korrosionsgeschützt).
Nun noch den Tank in einen Reservekanister ablassen, Luftfilter wieder drauf und leeren Spritschlauch auf den Vergaser gesteckt (oder Bildstopfen)
Habe ich irgendwas vergessen?
OK - Beim E-Starter noch den Akku raus und auf 10,8 Volt entladen das wäre die Kür.

Ist Irgendjemand dafür das WD 40 durch den gesamten Vergaser zu giessen? (Blasen soll ja nicht, wegen der Gummimembran)
Also von oben den normalen Spritweg durch die Gummimembran?
Dann aber bitte begründen welchen Vorteil das bringt, ich las von gequollenem Gummi durch WD40!!!

Servus
Mike

Re: bei längerer Standzeit

Verfasst: Donnerstag 12. November 2009, 14:41
von Dieter-K
Grundsätzliche Sorge bei WD40, Caramba, Ballistol und ähnlichen...

Immer wenn ich irgendein Metallteil mit so einem Zeug zum Entrosten behandelt hatte, gammelte es hinterher umso schneller. Der Rost schäumt förmlich, wenn er mit einem dieser Mittel in Verbindung kommt. Kippe ich normales Zeitaktöl auf Rost, schäumt nichts. Das gibt zu denken.

Bei der Bundeswehr war Ballistol zu meiner Zeit zum Waffenreinigen verboten, weil es zu agressiv sei, wie es hieß. Oder wollten die Uffze uns nur länger mit der Putzerei quälen?

Jemand hat mit eine Kupplungsglocke verkauft. Die glänzte schön beim Kauf. Aber sie ist die einzige, die im geheizten Keller munter und heftigst vor sich hin rostet, so dass ich sie einölen musste. Die anderen tun das nicht und liegen schon teilweise zwei Jahre ohne Öl.

MEIN FAZIT: Wer sicher gehen will, zieht den Spritschlauch am Tank ab, füllt mit der Spritze 5 Tropfen Zweitaktöl in den Schlauch und lässt den Vergaser leerlaufen.

Am besten ist Rolands Methode. Über die kann er selbst berichten, wenn er mag.

Dieter

Re: bei längerer Standzeit

Verfasst: Donnerstag 12. November 2009, 15:45
von Roland
Hallo Dieter,
das mache ich gerne, schön, dass sich da noch jemand dran erinnert,- is ja schon nen paar Tage her...
Ich bin aber zu faul neu zu schreiben, deshalb kopiere ich den alten Beitrag:

Ich benutze für meinen 15PS Johnson Außenboarder ein spezielles Motor-konservierungsspray. Man entfernt den Luftfilter, entfernt den Benzinschlauch und lässt den Vergaser im Stand leerlaufen. Wenn man merkt, dass das Benzin kurz vor dem Ende ist, sprüht man kräftig von dem Spray in den Vergaser.Das macht man solange bis der Motor abstirbt und dabei qualmt es mächtig! Jetzt ist im gesamten Vergaser und im Brennraum ein "Schutzfilm". Der Vergaser kann nicht mehr verharzen.

Ich benutze meinen Motor nur einmal im Jahr in den Ferien, wenn ich ihn aus dem Schlaf erwecke muß ich maximal 3-5 mal ziehen und er läuft! Und das nach fast einem Jahr Keller.

Für die Reste vom 2-Taktgemisch gibt es auch ein Mittel zum herstellen von "Lagerbenzin". Das verhindert das Ausflocken vom Öl im Benzin. Beides benutze ich übrigens auch für meine Kettensägen!

Also, ich schwöre schon seit Jahren auf das Spray und würde das auch bedingungslos für die Saxo empfehlen!

Das Spray heisst:
Quicksilver Storage Seal- Fogging Oil (vom Bootsbedarf)

Kraftstoff Frisch Z10 von Xervex (Prktiker Baumarkt)

Gruß aus Unna
Roland

Ps: Horst, hast du jetzt einen neuen Account bei Herbert?

Re: bei längerer Standzeit

Verfasst: Donnerstag 12. November 2009, 15:45
von eneuh
Dieter-K hat geschrieben:...
Bei der Bundeswehr war Ballistol zu meiner Zeit zum Waffenreinigen verboten, weil es zu agressiv sei, wie es hieß. Oder wollten die Uffze uns nur länger mit der Putzerei quälen?
Dieter
Ja! :muahaha: :muahaha: :muahaha: :muahaha:

Lg
Edgar
(StUffz a.D.)

Re: bei längerer Standzeit

Verfasst: Donnerstag 12. November 2009, 16:31
von Urban
Es gibt doch für Bootsmotoren ein Einwinterspray....Motor laufenlassen, Benzinhahn zu und dann das Spray in den Luftfilter bis der Motor ausgeht





mmmmhhhGrüße
Urban

Re: bei längerer Standzeit

Verfasst: Donnerstag 12. November 2009, 16:36
von Mike
Dieter-K hat geschrieben:Grundsätzliche Sorge bei WD40, Caramba, Ballistol und ähnlichen...

Immer wenn ich irgendein Metallteil mit so einem Zeug zum Entrosten behandelt hatte, gammelte es hinterher umso schneller. Der Rost schäumt förmlich, wenn er mit einem dieser Mittel in Verbindung kommt. Kippe ich normales Zeitaktöl auf Rost, schäumt nichts. Das gibt zu denken.
Dieter, Du setzt hier 3 unterschiedliche Mittel in einen Zusammenhang, in den sie meiner Meinung nach nicht gehören.

WD40 ist sehr kriechfähig und wasserabweisend und besteht in erster Linie aus Petroleum (Also zur Motorkonservierung bestens geeignet - wenn da was schäumt ist es das Treibmittel CO²) Es schmiert den Motor aber nur bedingt denn es ist kein Öl.

Caramba ist in erster Linie ein Entroster bzw. Schraubenlöser mit hohem Säureanteil, also Gift wenn es irgenwo länger an unbewegtem Stahl oder Alu verbleibt.

Ballistol ist ein Weißöl (Parafinöl) mit diversen Zusätzen (Parfüm, Lederpflegestoffe etc) und stinkt (finde ich) widerlich.
Zur Waffenpflege durchaus geeignet, aber nur wenn die Waffe regelmässig zerlegt und neu gewienert wird.

...
Dieter-K hat geschrieben: Am besten ist Rolands Methode. Über die kann er selbst berichten, wenn er mag.
Dieter
Welchen Vorteil soll es bringen ein Motorschutzmittel heiß einzubringen bzw. einzubrennen?
Ich las dort "...Das macht man solange bis der Motor abstirbt und dabei qualmt es mächtig!"

Diese Tortur wird jeder Motor sicher einige Male überleben, aber wozu?
Sprit und "Altöl" sollen raus aus Vergaser und Brennraum, aber doch bitte materialschonend.

Beim Bund durfte ich auch einmal miterleben wie einem 12-Zylinder Allesverbenner mit Starthilfespray der Garaus gemacht wurde.
Das qualmte auch mächtig, bevor der Fresser kam.

Schönen Gruß
Mike

Re: bei längerer Standzeit

Verfasst: Donnerstag 12. November 2009, 19:32
von Dieter-K
Hallo Mike,

mit den Rostlösern und den anderen genannte Produkten habe ich mich in den letzten Jahren gar nicht mehr auseinander gesetzt. Es blieb bei mir nur negativ haften: sehr agressiv! @= .

Wenn das nicht unbedingt so ist, werde ich WD40 mal testen. Danke für die umfassenden Informationen zu WD40, Ballistol und Caramba.

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Eine andere Sache ist es, ein Konservierungsöl in Sprayform VOR dem Einmotten über den Ansaugstutzen zuzuführen.
Das ist nun nicht vergleichbar mit Startpilot. Startpilot schmiert ja wohl nicht und wird zum etwas brutalen Wiederbeleben NACH längerem Stillstand verwendet. Die ersten Umdrehungen sind dabei dann ohne Schmierstoff.

Dennoch *THUMBS UP* und danke dir - Dieter

(Text eben ergänzt)

Re: bei längerer Standzeit

Verfasst: Freitag 13. November 2009, 18:30
von Rudi
Moin Moin....
Also ich benutze zum Einmotten ein Spray aus dem Motorboot bereich.

Bei Salzwasser und 2 Tackern zwingend.
Sonst Rost ...

Absolut nicht Aggressiv und im Frühjahr springt das Töff mit eins zwei Zügen wieder an.

Gruß Rudi-HH
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