Buckelkolben
Verfasst: Donnerstag 11. Juli 2013, 03:08
Hallo Freunde,
leider habe ich selbst meinen alten Thread über Kolben nicht mit der Suchfunktion finden können. Eine halbe Stunde gesucht und - nix.
Deshalb an dieser Stelle neu und nur über Buckelkolben.
Flachkolben haben wohl die Meisten in ihren Motoren. Diese Kolben sind normal und wurden überwiegen ab Werk eingebaut.
Muldenkolben hatten einen vertieften Boden, damit die Verdichtung nicht so hoch ist oder auch, damit die Kanäle später öffnen. Eigentlich ein Drosselkolben. Verbaut wurden die bei den ersten Motoren, den 099ern, die etwas zu flott ab Werk liefen.
Original Mahle Buckelkolben sind das Gegenteil von Drosselkolben. Sie erhöhen die Verdichtung. Gleichzeitig ist die am Zylinder liegende Kolbenkante niedriger liegend als am Standardkolben, sodass die Überströmkanäle und der Auslass etwas früher geöffnet werden. So ein Kolben verspricht mehr Kraft bei niedrigen Drehzahlen und gleichzeitig ein höheres Drehvermögen als der Standard-Flachkolben. Das erste Versprechen hält er gut, das zweite befriedigend.
Buckelkolben gibt es ursprünglich von Fa. Mahle. Das ist der Buckelkolben schlechthin. Einen Nachbau dieses Kolbens lässt Didi fertigen. Der Verkaufspreis ist an den Selbstkosten orientiert, die Maße für die Fertigung stammen von mir. Der dritte im Bund ist Henneparts im Internet bzw. bei Ibäh. Der Vertreiber orientiert sich marktwirtschaftlich am Mangel ordentlicher Neukolben und verkaufte seine Kolben dort zum Wucherpreis von Euro 149,- zum Sofortkauf.
Ein Käufer hat so einen Buckel von Henneparts direkt weiter an mich geschickt. Nur deshalb kann es hier einen direkten Vergleich der drei Buckel-Kolben geben.
Links Didis Nachbaukolben, in der Mitte der Original Mahle Buckelkolben, rechts Henneparts "Teilbuckel". (Klicken zum Vergrößern) Ja, Hennparts Teilbuckel ist im Vergleich zum Original und zu Didis Nachbau wesentlich entschärft. Da fehlt Einiges an der Verdichtung (der Kolben ist 1,2mm flacher) und etwas an der Lage der Steuerkante. Henneparts Kolben hat insgesamt sicher bessere Werte als der Flachkolben, kommt aber längst nicht an die richtigen Buckelkolben heran. Gewichte von links nach rechts: 36,6g, 35,2g , 35,2g
Zum Vergleich: Der Originalkolben der letzten Jahre. Der E-ton wog 33,7g, der Mahle Flachkolben 32,9g, der nicht maßhaltige Sukoki 32,6g.
Ansonsten ist der Teilbuckel von Henneparts ordentlich gefertigt. Es gibt keinen Ausreißer bei den Maßen. Der verwendete Rohling stammt aus dem Hause des Kolbenherstellers selbst. Didis Nachbau basiert auf einem Mahle-Rohling, der Originalbuckel sowieso. Aus der Herkunft des Rohlings lässt sich kein Nachteil für Henneparts ableiten. Genausowenig lässt sich aus dem Mahle-Rohling ein Vorteil für die beiden anderen Kolben ableiten. Nur der Preis spricht gegen Henneparts. So knapp ist der Markt noch nicht, dass ich für einen Normalkolben mit geringfügig erhöhter Verdichtung 400% abdrücken würde, zumal der Kolben ohne Kolbenring, Kolbenbolzen und Kolbenbolzensicherungen geliefert wird. Didi nimmt nach meiner Kenntnis aktuell um 80 Euro komplett mit allem, was Henneparts fehlt. Zudem sind Didis Kolben relativ teure Nachfetigungen in Kleinstserie, die von Henneparts ein sicher billigst aufgekaufter Restposten; er gibt es ja selbst zu, dass die Kolben uralt sind.
Grüße - Dieter
PS: Danke an das Mitglied, das mir Henneparts Kolben für diesen Vergleich zur Verfügung gestellt hat.
Edit: Vielleicht noch interessant der Vergleich zwischen dem E-ton Serienkolben der letzten Jahre (genannt Nesplakkolben) und dem Henneparts Teilbuckel.
Die Steuerkanten liegen identisch. Der Teilbuckel ist nicht ganz einen Millimeter höher - das war's!
(Durch Klick wird das Bild groß.)
leider habe ich selbst meinen alten Thread über Kolben nicht mit der Suchfunktion finden können. Eine halbe Stunde gesucht und - nix.
Deshalb an dieser Stelle neu und nur über Buckelkolben.
Flachkolben haben wohl die Meisten in ihren Motoren. Diese Kolben sind normal und wurden überwiegen ab Werk eingebaut.
Muldenkolben hatten einen vertieften Boden, damit die Verdichtung nicht so hoch ist oder auch, damit die Kanäle später öffnen. Eigentlich ein Drosselkolben. Verbaut wurden die bei den ersten Motoren, den 099ern, die etwas zu flott ab Werk liefen.
Original Mahle Buckelkolben sind das Gegenteil von Drosselkolben. Sie erhöhen die Verdichtung. Gleichzeitig ist die am Zylinder liegende Kolbenkante niedriger liegend als am Standardkolben, sodass die Überströmkanäle und der Auslass etwas früher geöffnet werden. So ein Kolben verspricht mehr Kraft bei niedrigen Drehzahlen und gleichzeitig ein höheres Drehvermögen als der Standard-Flachkolben. Das erste Versprechen hält er gut, das zweite befriedigend.
Buckelkolben gibt es ursprünglich von Fa. Mahle. Das ist der Buckelkolben schlechthin. Einen Nachbau dieses Kolbens lässt Didi fertigen. Der Verkaufspreis ist an den Selbstkosten orientiert, die Maße für die Fertigung stammen von mir. Der dritte im Bund ist Henneparts im Internet bzw. bei Ibäh. Der Vertreiber orientiert sich marktwirtschaftlich am Mangel ordentlicher Neukolben und verkaufte seine Kolben dort zum Wucherpreis von Euro 149,- zum Sofortkauf.
Ein Käufer hat so einen Buckel von Henneparts direkt weiter an mich geschickt. Nur deshalb kann es hier einen direkten Vergleich der drei Buckel-Kolben geben.
Links Didis Nachbaukolben, in der Mitte der Original Mahle Buckelkolben, rechts Henneparts "Teilbuckel". (Klicken zum Vergrößern) Ja, Hennparts Teilbuckel ist im Vergleich zum Original und zu Didis Nachbau wesentlich entschärft. Da fehlt Einiges an der Verdichtung (der Kolben ist 1,2mm flacher) und etwas an der Lage der Steuerkante. Henneparts Kolben hat insgesamt sicher bessere Werte als der Flachkolben, kommt aber längst nicht an die richtigen Buckelkolben heran. Gewichte von links nach rechts: 36,6g, 35,2g , 35,2g
Zum Vergleich: Der Originalkolben der letzten Jahre. Der E-ton wog 33,7g, der Mahle Flachkolben 32,9g, der nicht maßhaltige Sukoki 32,6g.
Ansonsten ist der Teilbuckel von Henneparts ordentlich gefertigt. Es gibt keinen Ausreißer bei den Maßen. Der verwendete Rohling stammt aus dem Hause des Kolbenherstellers selbst. Didis Nachbau basiert auf einem Mahle-Rohling, der Originalbuckel sowieso. Aus der Herkunft des Rohlings lässt sich kein Nachteil für Henneparts ableiten. Genausowenig lässt sich aus dem Mahle-Rohling ein Vorteil für die beiden anderen Kolben ableiten. Nur der Preis spricht gegen Henneparts. So knapp ist der Markt noch nicht, dass ich für einen Normalkolben mit geringfügig erhöhter Verdichtung 400% abdrücken würde, zumal der Kolben ohne Kolbenring, Kolbenbolzen und Kolbenbolzensicherungen geliefert wird. Didi nimmt nach meiner Kenntnis aktuell um 80 Euro komplett mit allem, was Henneparts fehlt. Zudem sind Didis Kolben relativ teure Nachfetigungen in Kleinstserie, die von Henneparts ein sicher billigst aufgekaufter Restposten; er gibt es ja selbst zu, dass die Kolben uralt sind.
Grüße - Dieter
PS: Danke an das Mitglied, das mir Henneparts Kolben für diesen Vergleich zur Verfügung gestellt hat.
Edit: Vielleicht noch interessant der Vergleich zwischen dem E-ton Serienkolben der letzten Jahre (genannt Nesplakkolben) und dem Henneparts Teilbuckel.
Die Steuerkanten liegen identisch. Der Teilbuckel ist nicht ganz einen Millimeter höher - das war's!
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