die Pedelecauswahl

E-Bike, Pedelec, Elektrofahrrad
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doran

die Pedelecauswahl

Beitrag von doran »

Gedanken zur Auswahl eines Pedelecs.

Heute mal ein paar Gedanken nach welchen Kriterien man ein Pedelec
auswählen kann. Wer sich innerlich durchgerungen hat ein Pedelec anzuschaffen
steht vor der Frage was nehme ich. Das kann man aus dem Bauch heraus
entscheiden oder mit System seine Bedürfnisse eingrenzen.

1. Will ich Touren oder zur Arbeit oder Kurzstrecke fahren ?

2. soll es Lasten Transportieren nach dem Einkauf ?

3. Interessiert mich die Technik - oder soll es nur ein Gebrauchsgegenstand sein ?
Alles Technische macht der Kundendienst ( oder - auch nicht )

4. Reizt es mich nach Angriffsflächen zu suchen wo es etwas zu verbessern gibt ?

5. Habe ich vor in die Technik eizusteigen - Erfahrung und Wissen zu sammeln,
ein paar Jahre warten und dann gezielt mein Wunschrad, - wo man dann mehr auf
Qulität als auf den € schaut, zu kaufen?

Solche und ähnliche Fragen muß jeder für sich beantworten ehe er den Markt sondiert.
Dabei nicht aus den Augen verlieren daß die Pedelec - Technik in einem raschen Wandel begriffen
ist welcher vergleichbar ist bei den Autos zwischen 1. u. 2. Weltkrieg oder die Rechner in
den 1990 er -Jahren.
Warten macht nur dann einen Sinn wenn man noch jung ist, ansonsten kaufen - benutzen
und sich des Rades freuen - was man hat das hat man! ( den Spaß schöne Ausflüge gemacht
zu haben die man mit dem Normalrad nicht geschafft hätte )

Zu Punkt 1. Wer Touren fahren will ( 50 km pro Tag u mehr ) braucht 2 Akkus. Beispiel:
Das Giant-Twist hat 2x 24V u 10Ah das reicht je für 60 km - Stufe 1. Ist der
linke Akku leer schaltet man um u fährt noch z.B. 10 km bis nach Hause. Dann lädt man
links auf u fährt mit dem Rechten los - bei der nächsten Tour ( 50 km) Ist er leer - umschalten auf links und nach
Hause - dann rechts laden - mit dem teilentladenen links nächste Tour starten usw. Man fährt
immer den Akku ordentlich leer - hat bei der folgenden Tour genug Gesamtreserve bei
halbleerem Startakku 60 + 30 = 90 km zuammen ( genug für eine Tagestour) kann ab u zu auch mal den halb-
leeren Akku nachladen ( z.B. nach jedem 5 Vollzyklus ) wenns weiter geht oder mit Steigungen
u Wind zu rechnen ist.( sinnvoll mit 2-vollen Akkus zu starten). Wer sich für ein Rad mit nur 1-Akku entscheidet müßte dann einen 2. zukaufen u als Gepäck mitnehmen ( geht auch)... Akku immer so groß wie möglich kaufen

In der Ebene sind 60 km bei kleinster Unterstützung ( 25 - 33 % ) oder 0,25 - 0,33 bei einer
Kapazität von ca. 10Ah - 24V = 240 Wh. möglich. Wer sportlich ist kommt damit zurecht.
Will man mehr "Schub" verkürzt sich die Strecke bei z.B. 50% Untwerstützung - kann man mit 45 km rechnen.
Bei 100% sackt das ab auf 30 km - Kommen noch Steigungen u Wind hinzu macht
das Pedelec schlapp. Da braucht's dann eine "Saxo" die hat Reichweite auch bei Gegenwind u Steigung.

Zu 2.
Will man mehr Einkaufen fahren - dann reicht 1-Akku - wenn er leer ist schafft man den Rest
nach Hause mit - Treten, dafür kommt mehr Augenmerk auf die Lastverteilung. Motor vorn - Einkauf
hinten u umgekehrt. Gut wäre es wenn der Akku mittig hinter der Sattelstange befestigt ist.
Breitere Reifen erhöhen den Fahrkomfort - aber auch den Rollwiderstand - ( auf Kurzstrecke aber vernachlässigbar)

Zu 3 u 4.
Möchte man die unvollkommene Technik verbessern? Sucht man das Erfolgserlebnis - beim "Verbessern"
Angriffsflächen zur Verbesserung bieten die heutigen Räder genügend. Ein paar Vorkenntnisse sind jedoch
vonnöten, das ist ähnlich wie bei der Saxo, kann man sich aber aneignen - Dazu gehört dann auch eine Grund-
ausstattung an Elektro-Material : 2 x Meßgerät ( Strom u Spannung) Lötkolben mit Zinn - Kabelschuhe - Quetschverbinder-
zange - Schrumpfschlauch - Heißluftgebläse - Abisolierzange - Elektronikschraubstock usw. Wer dazu ja sagt
kann loslegen, das macht ähnlich Spaß wie die "Saxo auf Vordermann" bringen. Dabei ist es nützlich einen Fachmann
in der Nähe oder einen "wissenden" Freund oder Bekannten zu haben , ist bei der Saxo auch so.
Möchte man das nicht , ist es besser ein Standardprodukt einer großen Fa. zu kaufen - mit einem funktionierenden
Kundendienst. Von "Baumarkt-Produkten oder "Exoten" sowie Nachrüst-Bausätzen rate ich für " Nichttüftler" ( Schrauber)
ab. Man kommt später auf keinen grünen Zweig u verliert die Lust an der Sache - eigentlich nur weil man einen "Fehlkauf"

getan hat. Von Bleiakkus u NiCd ( Nickel-Cadmium) ist ganz abzuraten. Nimh -Akkus sind zur Zeit recht ausgereift u preiswert
aber im Begriff zu veralten. der Li-Ionen Akku ist noch aktuell wird aber schon bald vom Li-Polymer Akku abgelöst. Zur Zeit ist
24V Stanandard - der Trend geht aber über 36V nach 48V. Dem Vorderradmotor ist im Zweifelsfall der Vorzug zu geben,
er setzt sich durch.Kommt es ganz dick, baut man das Vorderrad aus u tauscht es gegen ein normales aus.Dann hat man ein
"fast normales" Rad. Beim Mittelmotor geht das nicht ,da müßte aufwendig umgebaut werden. Der Mittelmotor bringt auch Probleme wenn der Akku leer ist - durch seine Bremswirkung tritt man sich "zu Tode" - mindestens prüfen ob diese Schwäche mittlerweile abgestellt ist.
Im Reparaturfall wird's teuer u nur eine Werkstatt kann helfen - ( man hat ja kein "Standardtretlager)
Ob die Ersatzteilsicherung funktioniert wäre zu prüfen - der rasche Typenwechsel verstärkt das Problem
Von Nabenschaltung mit Rücktritt rate ich ab entweder eine Felgenbremse ( nicht die billigste) kann man selber reparieren
oder Trommel - Bremsen ( muß man meist so nehmen - wie ab Werk geliefert.) geht auch

Zu 5.
Kann man abschätzen am Nachbessern Freude zu haben ( dazuzulernen ) freut sich wenn man mit verbesserter Technik
an den "ungetunten Rädern" vorbeizieht oder noch fährt wenn die Anderen schon stehen - kann es Sinn machen sich ein gebrauchtes
oder billiges neues Rad zu kaufen um damit erste Gehversuche im " Elektrotuning" zu unternehmen. Wenns schief geht,
bleibt der Schaden überschaubar. Hat man Erfahrung gesammelt kann der Punkt kommen wo man sich sagt, jetzt kaufe ich
mir ein hochwertiges Rad u setze alles um was ich gelernt habe -
Aus eigener Erfahrung weiß ich das man langsam in die Sache hineinwächst, - Geduld braucht u Schritt
für Schritt - nicht zwei auf einmal - tun muß.
Kauft man nach zB. 5 Jahren das folgende Rad bekommt man eine sicher weiter entwickelte Technik - kann der aber besser
dank Vorkenntnisse begegnen - auch wird die Kaufentscheidung leichter ( braucht auch meine Berichte nicht mehr lesen)
Vergessen soll man nicht - auch das teuerste Rad veraltet schnell - letztlich stellt es auch nur eine "technische - Momentaufnahme" dar. Fahren u unterstützen tun sie alle, wenn auch unterschiedlich.
Zu raten ist jedem soviel als möglich "probefahren" ob mit dem Rad eines Freunde/Bekannten - oder man leiht sich ein Vorführrad
für einen Tag vom Händler ( gegegen Bezahlung - nachfragen) Auch selber probieren wie weit der Akku reicht. Nichts kann eigene Erfahrung ersetzen. Das Rad muß einem persönlich "liegen". Ich mag nicht mit dem Rad meiner Frau fahren u diese nicht mit Meinem - aber jeder ist mit seinem Rad zufrieden - das sagt alles. ( resultiert aus den persönlichen Vorlieben)

Ich schließe hier um nicht zu überziehen u verbleibe mit " Saxogruß" ... Doran.
Sachso
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Re: die Pedelecauswahl

Beitrag von Sachso »

Aus meiner Sicht ist das E-Bike manchmal neben dem Weg zur Arbeit, zum Einkauf auch ein Freizeitobjekt. Als Folge des Gewichtes auch ohne Akku um die 20 kg macht den Transport schwierig.
Wir haben uns für 2 Akkus und dickeren Reifen entschieden um auf Sandwegen sicherer fahren zu können. Unsere täglichen Touren sind bis zu 60 km lang, manchmal mit Gegenwind was Strom zehrt, da ist man froh über den 2. Akku.
VG
didiwagener
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Re: die Pedelecauswahl

Beitrag von didiwagener »

So wie der Doran geschrieben hatte und dessen Bericht ist vom - 28. Oktober 2008.
Wir sind nun beim 14.3.22 und so etliches aus dem Bericht ist schon längst Geschichte , ist überholt . Z.Zt. ist LiIon mit 36V Standard und 46V ist wohl kommend . Ob Mittelmotor , Vorder - Hinterradantrieb und ob teuer ,nicht ganz so teuer , überhaupt nicht teuer , muß dann eben jeder nach Geldbeutel oder auch Ego entscheiden . Einer hat mehr Ego , der Andere nicht ganz so viel davon , Leute die einfach in Luxus schwelgen wollen gibt es ja auch noch und finanzieren könnte man einen „Goldesel" doch auch ,oder :smile: ? Einkauf nach „Gemütslage" könnte man auch sagen :mcgreen: .

Gruß Dietmar
„Es wird geliebt der Verrat,aber nicht der Verräter.“
Sachso
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Re: die Pedelecauswahl

Beitrag von Sachso »

Weil sich die E-Bikes zu einem Hype entwickeln und mit längeren Lieferzeiten zu rechnen ist, scheinen mir erfahrungsbasierte Empfehlungen sinnvoll. Wer billig kauft, kauft oft 2 x .
So haben wir nach langem Zögern, sehr kritischen Besichtigungen, Gesprächen mit Radlern uns für etwas teurere, qualitativ aber hochwertige Riese & Müller Charger mit stufenloser Nu Vinci N 380 Nabenschaltung, Riemenantrieb, Bosch Mittelmotor Performance CX (max 85 Nm Drehmoment) und dickeren Reifen (Schwalbe Super Moto X 62-584) entschieden. Wer längere Touren plant, ist mit 2x 500 Wh Akkus =1000 Wh gut bedient. Allerdings wiegt das Herrenrad (Rahmengrösse 53 cm) mit beiden Akkus 27 kg. Das Damenrad (Rahmengröße 56 cm) 23,5 kg. Das heben auf einen Heckträger ist schwierig, auf den Dachgepäckträger kannze vergessen. Paulchen ist der einzige Hersteller , der einen qualitativ guten Eindruck hinterläßt, ist aber der teuerste Anbieter (ob mit oder ohne Anh.-Kupplung).
VG
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