Hallo zusammen,
heute, Montag, 30.03.09 war ein erster trockener Tag und verschiedene Versuche konnten stattfinden:
1. Schnur zwischen Membranzunge und -platte
Innendurchmesser Ansaugstutzen 17,5mm / Abstand von Vorderkante bis Membranzunge ca. 80mm
Dünnen Metallring durch 8-Biegen verformt derart, dass er knapp in den Ansaugstutzen passt.
Daran fest verknotet mit zwei gleichlangen Enden eine Maurerschnur geflochten, Querschnitt ca. 1mm^2.
Schnurlängen bis ca. 10mm hinter die Membranzunge (nicht mehr! kein Kontakt zu rotierenden Teilen!)
Ergebnis: Klappert exakt wie zuvor, vor allem im Leerlauf/bei Teillast. Schlechter Motorlauf durch "zugesetzten" Vergaserquerschnitt und gestörten Membranzungenbetrieb (nicht schließend). Geringe Leistung. Versuch abgebrochen und Schnur wieder entfernt, das Herausziehen war spürbar erschwert durch den Verlauf beider Schnurenden bis hinter die Membranzunge, die Schnurenden waren entflochten/zerfleddert. Luftfilter und Deckel wieder drauf und weitergefahren.
2. Fahrt bergab und zurück bergauf im "Normalbetrieb"
Klappern wie zuvor, vor allem im Leerlauf/beim Gaswegnehmen.
3. Warmgefahrenen Motor im Stand für 1...2 min weitergetestet wie folgt (nicht zu lange!):
Fahrzeug auf Ständer abgestellt, Motor im Leerlauf, dann manuellen Druck auf den Lenker derart, dass das Hinterrad frei drehen konnte. Weiterer Leerlaufbetrieb durch Gasgeben bei frei rotierendem Hinterrad mit unterschiedlichen Drehzahlen. Zunächst bei mittleren Drehzahlen weiteres Geklapper, bei hohen Drehzahlen aber bereits ohne!
Mit zunehmender Testdauer und Motortemperatur (!) kein Klappern mehr, unabhängig von der Drehzahl!!!
Nach Beendung des Versuchs langsam am Starterseil gezogen, um die Passung des Kolbens im Zylinder zu prüfen: Merkbares "Knarrzen/Quietschen" als Zeichen von nur geringem Spiel zwischen Kolben und Zylinder.
Zusammenfassung:
A. Das System Membranzunge/-platte hat mit dem Leerlaufklappern nichts zu tun.
B. Auch KW-Lagerklappern kann eigentlich ausgeschlossen werden, weil sich das KW-Lagerspiel nicht mit der Temperatur verringert, sondern gleich bleibt oder sich sogar noch erhöht (die äußeren Lagerschalen werden warm via Gehäuse, aber die inneren bleiben eher kühl durch die Kurbelgehäusekühlung bzw. durch die kühle Kurbelwelle. Die Kaltlagerfett-Wegquetschtheorie scheidet wohl aus).
C. Vor allem das Ergebnis des 3.Versuchs deutet an, dass es sich um ein "normales" Kolbenklappern handeln könnte, bedingt durch (unvermeidbares) Spiel zwischen Kolben und Zylinder, das beim Kaltstart noch recht hoch ist, aber mit zunehmender Kolbentemperatur (relativ zum Zylinder) dann geringer wird, vor allem bei warmem Wetter.
Wenn bei fortgesetztem Leerlaufbetrieb/Magerbetrieb mit geringer Innenkühlung und demnach beständig steigender Kolbentemperatur das Leerlaufklappern gezielt gegen Null gebracht werden kann, dann ... ist es ein Kolbenklappern!
Und dann kann man auch nicht viel daran ändern. Dann ist das Leerlaufklappern sogar ein Zeichen dafür, dass der Kolbenklemmer noch weit ist. Dann wäre die Reihenfolge diesbezüglich nämlich so:
a. Leerlaufklappern liegt vor - ausreichend bzw. zuviel Spiel zwischen Kolben und Zylinder, der Kolben ist kühl.
b. Kein Leerlaufklappern mehr - das Spiel geht gegen Null, der Kolben ist relativ heiß, Magerbetriebszeichen.
c. Der Kolben ist zu heiß, ein Kolbenklemmer ist jederzeit möglich.
Dann lieber ein gelindes Leerlaufklappern!
Grüße - Sparky
