Hallo zusammen und @Dieter,
das ist sogar ziemlich gut erklärt.
Die im Vergleich zum rotierenden Pleuelanteil plus Hubzapfen etwas überdimensionierten, aber im Vergleich zum hin- und hergehenden Pleuelteil plus Kolben etwas unterdimensionierten Kurbelwangengewichte sind die Ursache für gleich zwei Quellen von unvermeidbaren Vibrationen:
1. Eine mit der Drehzahlfrequenz umlaufende Unwuchtkomponente
2. Eine mit der doppelten Drehzahlfrequenz vor- und zurückgehende Komponente (die sog. Massenkräfte 2. Ordnung).
Aber dann gibt es ja auch noch eine 3. Quelle, nämlich die bei einer Einzylindermaschine zeitlich extrem ungleichförmige Drehmomententfaltung. Diese dürfte bei Drehzahlen bis 5.000/min den größten Effekt haben. Dadurch bemerkt man eine geringfügige Unwucht im Polrad normalerweise nicht einmal. Bei hohen Drehzahlen sieht das etwas anders aus, weil die Unwuchtlasten quadratisch mit der Drehzahl zunehmen, die Gaskräfte aber abnehmen.
Aber 15 kg sind eine recht geringe Lagerlast. Wenn ich dagegen die Gaskräfte abschätze, die der Motor aushalten muss, um daraus via Kurbel(welle) ein Drehmoment zu machen, relativiert sich das Unwuchtproblem bei normalen Drehzahlen. Die Gaskräfte wirken ja zeitlich sehr inhomogen auf den Kolben und den Rest, recht stoßartig also. Bei einem Verbrennungs-Spitzendruck von 20 bar (das ist ein moderater Wert) wirkt auf den Kolben mit seinem Durchmesser von 33 mm bereits eine Kraft von etwa 170 kg, je Hauptlager also etwa 85 kg. Die Pleuellager tragen sogar die gesamte Gaslast, zart gebaut wie sie sind...
Grüße - Sparky
