Zündmodul raus aus dem "kühlenden" Luftstrom?
- Dieter-K
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- Wohnort: Gelsenkirchen, Ruhrgebiet
Zündmodul raus aus dem "kühlenden" Luftstrom?
Hallo Freunde,
irgendwoher stammt der Satz, das Zündmodul werde von "kühlender Ansaugluft" umspült bzw. es sitze im "kühlenden Luftstrom" der Ansaugluft.
Papalapapp! Geschwätz!
2009 war mir eine Zündspule und ein Modul abgeraucht.
Damals installierte ich einen Temperaturfühler, der im hintersten Deckel zwischen Modul und Luftfilter die Temperatur messen sollte (ich berichtete).
Die Außentemperatur betrug damals 15°C, also 10° weniger als gestern.
Gefahrene Strecke mit Vollgas und Temperatur der Ansaugluft zeigten folgenden Zusammenhang:
Die "Klappe" war ein 1cm² großer Ausschnitt im vorderen Drittel des Starterdeckels. Seitdem wissen wir, dass die Ansaugluft über die heiße Motorrückwand, das Polrad,die Zündspule und wohl auch über das Zündmodul um rund 30°C angewärmt wird. Das ist für die Leistung sicherlich Gift, aber für das Zündmodul und die Spule vielleicht die einzige Chance, nicht den thermischen Tod zu erleiden.
Kiemen wurden probiert und funktionierten. Es gab mehr und kühlere Luft ziemlich direkt auf die Spulen. Die blieben logischerweise kühler, ohne dass jemand das Vorher und Nachher gemessen hat.
Die Module machten damals sowieso keine Zicken, da speziell die T-Module elektrisch hoffnungslos überdimensioniert sind.
Es gab Klappen, Löcher, was weiß ich. Die Motoren waren ja auch schneller geworden und so fiel mehr Wärme an.
Elektronik hat allgemein was Empfindliches im Hinblick auf Vibrationen und Temperatur. Wenn sie nicht zerschüttelt wird, weil sie gut verarbeitet und vergossen ist, dann altert sie jedoch erheblich, wenn sie jenseits der Spezifikation betrieben wird. Die Kabel unserer Zündspulen verhärteten ungemein in kurzer Zeit - ein Indiz für ungesunde Temperaturen.
Jetzt habe ich mal ein Zündmodul ausgelagert, raus aus dem Ansaugtrakt, um zu messen, was hier eigentlich was kühlt oder aufheizt.
Messwerterfassung am Modul:
Der Temperaturfühler sitzt unter dem Isolierband. Das Modul wurde ausgelagert in den Battiekasten der Standlichtbox. Messwerterfassung an der Zündspule:
Der Temperaturfühler sitzt an der der Ansaugluft abgewandten Seite (unter dem Isolierband).
Dort, so vermute ich, wird die Spule heißer als auf der Seite, die im Luftstrom liegt. Die Messfühler arbeiten fast ohne Verzögerung. Sie benötigen auch keinen guten Kontakt zur Oberfläche.
Nehme ich den Messfühler an den Mund und atme einfach aus, dann zeigt das Thermometer augenblicklich vier bis fünf Grad mehr an.
Innerhalb ein, zwei Sekunden ist der Wert auch schon zur Raumtemperatur zurückgekehrt.
So sah das Rad dann bei meinen Messfahrten aus:
Oberes Thermometer zeigt die Modultemperatur in der Standlichtbox,
das untere zeigt die Zündspulentemperatur.
Hier noch vor Antritt der Fahrt. Damit ist geklärt, wir hatten 25°C im Schatten. Bei km 10 dann dieses Bild:...............................und bei 17,3km dieses. Dann stieg der Wert nicht mehr. Das Modul erwärmt sich also um 8°C, während die Zündspule auf dieser Strecke 41°C zugelegt hat.
Widerlegt ist damit das Märchen, dass das Modul in der "kühlenden" Ansaugluft untergebracht ist.
Nö, es brät im Backofen.
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Normalerweise gart das Modul also in der Ansaugluft. An anderer Stelle hatte ich gesagt, dass ich vermutlich die optimale kiemenfreie Zündspulenkühlung entdeckt habe. Es ist nichts Großes. Aber diese Änderung war im Testmotor schon verbaut!
Man betrachte die Bilder des Ansaugtraktes. Die Luft strömt original über das Vergasergehäuse hier ein:
1. Beim 199er Motor sieht das schreckliche Spiel so aus. Fast null Kühlung für die Spule.
Oben und unten sind je ein schmaler Schlitz; die Masse der Luft knallt gegen die Plastikwand.
Ansauggeräuschdämpfung der gröberen Art. Und glaube niemand, dass die Luft sonst irgendwo herkommt! 2. 299er Motor aufwärts. Hier gibt's nur noch die obere Öffnung Richtung Spule/Polrad.
Wo die angesaugte Luft die Spule, oder besser auf das Eisen der Spule trifft, sieht man hier: Meine Konsequenz war der Gedanke, ob nun der Plastikdeckel vor der Spule Teil des Ansauggeräuschdämpfers darstellt oder die Spule selbst, macht keinen großen Unterschied. Bei meinen Messungen war jedenfalls der Kunststoffdeckel soweit gestutzt, dass man - ohne Vergaser - die Spule hätte weitestgehend vom Hinterrad aus sehen können. Sie wird schon bei diesen Messungen fast vollständig von der Ansaugluft beaufschlagt.
Lt. Rep-Anleitung ließ Sachs/Hercules die Spule bei 90°C durchmessen. 66°C oder vielleicht 75 sind mir deutlich lieber.
Der Motor in diesem Test war der K3, also ein Motor mit doppelter Leistung als sehr gute Serienmotoren mit T-Modul.
Dieter
irgendwoher stammt der Satz, das Zündmodul werde von "kühlender Ansaugluft" umspült bzw. es sitze im "kühlenden Luftstrom" der Ansaugluft.
Papalapapp! Geschwätz!
2009 war mir eine Zündspule und ein Modul abgeraucht.
Damals installierte ich einen Temperaturfühler, der im hintersten Deckel zwischen Modul und Luftfilter die Temperatur messen sollte (ich berichtete).
Die Außentemperatur betrug damals 15°C, also 10° weniger als gestern.
Gefahrene Strecke mit Vollgas und Temperatur der Ansaugluft zeigten folgenden Zusammenhang:
Die "Klappe" war ein 1cm² großer Ausschnitt im vorderen Drittel des Starterdeckels. Seitdem wissen wir, dass die Ansaugluft über die heiße Motorrückwand, das Polrad,die Zündspule und wohl auch über das Zündmodul um rund 30°C angewärmt wird. Das ist für die Leistung sicherlich Gift, aber für das Zündmodul und die Spule vielleicht die einzige Chance, nicht den thermischen Tod zu erleiden.
Kiemen wurden probiert und funktionierten. Es gab mehr und kühlere Luft ziemlich direkt auf die Spulen. Die blieben logischerweise kühler, ohne dass jemand das Vorher und Nachher gemessen hat.
Die Module machten damals sowieso keine Zicken, da speziell die T-Module elektrisch hoffnungslos überdimensioniert sind.
Es gab Klappen, Löcher, was weiß ich. Die Motoren waren ja auch schneller geworden und so fiel mehr Wärme an.
Elektronik hat allgemein was Empfindliches im Hinblick auf Vibrationen und Temperatur. Wenn sie nicht zerschüttelt wird, weil sie gut verarbeitet und vergossen ist, dann altert sie jedoch erheblich, wenn sie jenseits der Spezifikation betrieben wird. Die Kabel unserer Zündspulen verhärteten ungemein in kurzer Zeit - ein Indiz für ungesunde Temperaturen.
Jetzt habe ich mal ein Zündmodul ausgelagert, raus aus dem Ansaugtrakt, um zu messen, was hier eigentlich was kühlt oder aufheizt.
Messwerterfassung am Modul:
Der Temperaturfühler sitzt unter dem Isolierband. Das Modul wurde ausgelagert in den Battiekasten der Standlichtbox. Messwerterfassung an der Zündspule:
Der Temperaturfühler sitzt an der der Ansaugluft abgewandten Seite (unter dem Isolierband).
Dort, so vermute ich, wird die Spule heißer als auf der Seite, die im Luftstrom liegt. Die Messfühler arbeiten fast ohne Verzögerung. Sie benötigen auch keinen guten Kontakt zur Oberfläche.
Nehme ich den Messfühler an den Mund und atme einfach aus, dann zeigt das Thermometer augenblicklich vier bis fünf Grad mehr an.
Innerhalb ein, zwei Sekunden ist der Wert auch schon zur Raumtemperatur zurückgekehrt.
So sah das Rad dann bei meinen Messfahrten aus:
Oberes Thermometer zeigt die Modultemperatur in der Standlichtbox,
das untere zeigt die Zündspulentemperatur.
Hier noch vor Antritt der Fahrt. Damit ist geklärt, wir hatten 25°C im Schatten. Bei km 10 dann dieses Bild:...............................und bei 17,3km dieses. Dann stieg der Wert nicht mehr. Das Modul erwärmt sich also um 8°C, während die Zündspule auf dieser Strecke 41°C zugelegt hat.
Widerlegt ist damit das Märchen, dass das Modul in der "kühlenden" Ansaugluft untergebracht ist.
Nö, es brät im Backofen.
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Normalerweise gart das Modul also in der Ansaugluft. An anderer Stelle hatte ich gesagt, dass ich vermutlich die optimale kiemenfreie Zündspulenkühlung entdeckt habe. Es ist nichts Großes. Aber diese Änderung war im Testmotor schon verbaut!
Man betrachte die Bilder des Ansaugtraktes. Die Luft strömt original über das Vergasergehäuse hier ein:
1. Beim 199er Motor sieht das schreckliche Spiel so aus. Fast null Kühlung für die Spule.
Oben und unten sind je ein schmaler Schlitz; die Masse der Luft knallt gegen die Plastikwand.
Ansauggeräuschdämpfung der gröberen Art. Und glaube niemand, dass die Luft sonst irgendwo herkommt! 2. 299er Motor aufwärts. Hier gibt's nur noch die obere Öffnung Richtung Spule/Polrad.
Wo die angesaugte Luft die Spule, oder besser auf das Eisen der Spule trifft, sieht man hier: Meine Konsequenz war der Gedanke, ob nun der Plastikdeckel vor der Spule Teil des Ansauggeräuschdämpfers darstellt oder die Spule selbst, macht keinen großen Unterschied. Bei meinen Messungen war jedenfalls der Kunststoffdeckel soweit gestutzt, dass man - ohne Vergaser - die Spule hätte weitestgehend vom Hinterrad aus sehen können. Sie wird schon bei diesen Messungen fast vollständig von der Ansaugluft beaufschlagt.
Lt. Rep-Anleitung ließ Sachs/Hercules die Spule bei 90°C durchmessen. 66°C oder vielleicht 75 sind mir deutlich lieber.
Der Motor in diesem Test war der K3, also ein Motor mit doppelter Leistung als sehr gute Serienmotoren mit T-Modul.
Dieter
Re: Zündmodul raus aus dem "kühlenden" Luftstrom?
Hallo Dieter,
schön und fundiert gemacht.
Ich hatte ja vor Wochen einmal nur die Ansaugluft mit dem Fühler eines Eschenbach Präzisionsthermometers, den ich durch die Bohrung für das blaue Kurzschlußkabel im Luftfilterkasten geführt hatte gemessen, um die thermische Auswirkung meiner Zündspulenbelüftung mittels der 3 Bohrungen zu ermitteln.
Der Fühler lag also auch zwischen der CDI und dem Luftfilterzylinder im Luftfilterkasten.
∆t war hier vorher/nachher zwischen minus 9 bis 11 Grad Celsius gegenüber dem Serienstarterdeckel, also etwas mehr, als bei der von Dir eingesetzten Klappe im Starterdeckel. Dies mag daran liegen, das die Bohrungen im Deckel sehr nahe an den 3 Ansaugtunneln liegen und mein Motor ob der geringeren Systemleistung weniger Wärme erzeugt.
Obwohl ich nicht die Temperatur der Zündspule gemessen habe, erscheint mir die erreichte Abkühlung der Ansauglufttemperatur kurz vor der Filterpatrone für den betriebenen Aufwand sehr eloquent.
Grüße Matthias
schön und fundiert gemacht.

Ich hatte ja vor Wochen einmal nur die Ansaugluft mit dem Fühler eines Eschenbach Präzisionsthermometers, den ich durch die Bohrung für das blaue Kurzschlußkabel im Luftfilterkasten geführt hatte gemessen, um die thermische Auswirkung meiner Zündspulenbelüftung mittels der 3 Bohrungen zu ermitteln.
Der Fühler lag also auch zwischen der CDI und dem Luftfilterzylinder im Luftfilterkasten.
∆t war hier vorher/nachher zwischen minus 9 bis 11 Grad Celsius gegenüber dem Serienstarterdeckel, also etwas mehr, als bei der von Dir eingesetzten Klappe im Starterdeckel. Dies mag daran liegen, das die Bohrungen im Deckel sehr nahe an den 3 Ansaugtunneln liegen und mein Motor ob der geringeren Systemleistung weniger Wärme erzeugt.
Obwohl ich nicht die Temperatur der Zündspule gemessen habe, erscheint mir die erreichte Abkühlung der Ansauglufttemperatur kurz vor der Filterpatrone für den betriebenen Aufwand sehr eloquent.
Grüße Matthias
Re: Zündmodul raus aus dem "kühlenden" Luftstrom?
Hallo zusammen,
wahrscheinlich dient die ganze Luftführung vorbei am Vergaser nur dazu,
das hier ständig irgendwo heraussabbernde Benzin nicht nutzlos verdunsten zu lassen,
auf dass es zusammen mit der Ansaugluft am Ende doch einen Weg in den Motor finde.
Dann stinkt das Möff wenigstens beim Fahren nicht ganz so nach Benzin wie in der Garage...
Grüße - Sparky
wahrscheinlich dient die ganze Luftführung vorbei am Vergaser nur dazu,
das hier ständig irgendwo heraussabbernde Benzin nicht nutzlos verdunsten zu lassen,
auf dass es zusammen mit der Ansaugluft am Ende doch einen Weg in den Motor finde.
Dann stinkt das Möff wenigstens beim Fahren nicht ganz so nach Benzin wie in der Garage...
Grüße - Sparky

Re: Zündmodul raus aus dem "kühlenden" Luftstrom?
Hallo Dieter!
Ich fasse mal für mich zusammen.
1. Die CDI selbst erwärmt sich im Betrieb nur um ca. 8 Grad Celsius.
2. Die Ansaugluft wird durch die Zündspule (und den Motor selbst) um über 40 Grad Celsius erwärmt.
3. Die CDI wird durch diese Ansaugluft unnötigerweise erhitzt.
4. Durch dieses Erhitzen kann die Lebensdauer der CDI und die Leistung des Motors gesenkt werden.
5. Das "Auslagern" der CDI ist ohne großen Aufwand und ohne großen finanziellen Ausgaben möglich und auch sinnvoll.
Wenn ich deine Überlegungen richtig zu ende denke, dann wäre es optimal, die Zündspule und den Vergaser mit getrennten Luft-Ansaugkanälen zu versehen.
Also die Kühlung der Zündspule von der Vergaser-Ansaugluft zu trennen.
Ich kann mich erinnern, dass "Bernd" schon solche Tests gemacht hat, das Polrad als "Ventilator" zu benutzen, um das Polrad und die Zündspule zu kühlen.
Die Vergaser-Ansaugluft getrennt zu verlegen (ohne das Beriebsgeräusch zu erhöhen), wäre wohl dann das geringere Problem.
... ich hoffe, dass ich es weitgehend fachlich richtig beschrieben habe, obwohl ich versuchte, es für mich einfach und verständlich zu erklären.
Wenn nicht, dann bitte ich, es mir nach zu sehen und nicht zu harte Kritik zu üben !
Sonnige Grüße
dom

Ich fasse mal für mich zusammen.
1. Die CDI selbst erwärmt sich im Betrieb nur um ca. 8 Grad Celsius.
2. Die Ansaugluft wird durch die Zündspule (und den Motor selbst) um über 40 Grad Celsius erwärmt.
3. Die CDI wird durch diese Ansaugluft unnötigerweise erhitzt.
4. Durch dieses Erhitzen kann die Lebensdauer der CDI und die Leistung des Motors gesenkt werden.
5. Das "Auslagern" der CDI ist ohne großen Aufwand und ohne großen finanziellen Ausgaben möglich und auch sinnvoll.
Wenn ich deine Überlegungen richtig zu ende denke, dann wäre es optimal, die Zündspule und den Vergaser mit getrennten Luft-Ansaugkanälen zu versehen.
Also die Kühlung der Zündspule von der Vergaser-Ansaugluft zu trennen.
Ich kann mich erinnern, dass "Bernd" schon solche Tests gemacht hat, das Polrad als "Ventilator" zu benutzen, um das Polrad und die Zündspule zu kühlen.
Die Vergaser-Ansaugluft getrennt zu verlegen (ohne das Beriebsgeräusch zu erhöhen), wäre wohl dann das geringere Problem.
... ich hoffe, dass ich es weitgehend fachlich richtig beschrieben habe, obwohl ich versuchte, es für mich einfach und verständlich zu erklären.
Wenn nicht, dann bitte ich, es mir nach zu sehen und nicht zu harte Kritik zu üben !

Sonnige Grüße

dom
Re: Zündmodul raus aus dem "kühlenden" Luftstrom?
Hallo Sparky!Sparky hat geschrieben:Hallo zusammen,
wahrscheinlich dient die ganze Luftführung vorbei am Vergaser nur dazu, das hier ständig irgendwo heraussabbernde Benzin nicht nutzlos verdunsten zu
lassen, auf dass es zusammen mit der Ansaugluft am Ende doch einen Weg in den Motor finde.
Dann stinkt das Möff wenigstens beim Fahren nicht ganz so nach Benzin wie in der Garage...
Grüße - Sparky

Auf diesen Denkansatz muss man erst einmal kommen!

Aber ich glaube nicht, dass es den Konstrukteuren darum ging, die Vergaser-Verdampfungen umweltgerecht der Ansaugluft zuführen zu wollen.
Dazu braucht man nicht den Umweg über die Zündspule und der CDI.
Außerdem gibt effektivere Möglichkeiten, einen sparsameren und umweltfreundlicheren Motor zu bauen.
Es ging wahrscheinlich mehr darum, einen sehr kompakten und sicher gedrosselten Motor zu bauen, der einfach und preiswert produziert werden kann.
Gruß ins bergische Weserland...
dom
Re: Zündmodul raus aus dem "kühlenden" Luftstrom?
Klasse rekombiniert und dokumentiert Dieter
Nur zu den Luftschlitzen vor der Zündspule habe ich eine Anmerkung.
Meiner Meinung nach ist hauptsächlich die Größe (Querschnitt/Luftmenge) der Lufteintritte massgeblich für den Kühleffekt von der Zündspule
und nicht so sehr deren Lage.
Könntest Du diese Vermutung von mir eventuell messtechnisch überprüfen Dieter?
Der sog. Luftstrom im Ansaugtrakt ist doch gar kein kontinuierlicher Strom der einem festen Weg folgen würde,
, sondern eine "Schnapp-Atmung" des Vergasers.
Membran auf > Ansaugen > Membran zu > Stillstand der Luft usw. (bei 8000upm immerhin 134Hz)
Bei diesem gepulsten Luftansaugen wird die Luft doch extrem schnell in den Ansaugtrag hineingesogen und an jeder Prallfläche ordentlich verwirbelt.
Also am Vergaser, hinter den Schlitzen, der Zündspule , den 3-Flöten, der Steigleitung...
Wie gesagt: Vermutung von mir
Aufschluss könnte nur ein durchsichtiger Luftberuhigungskasten und Farbpartikel in der Luft bringen oder eben eine Temperaturmessung.
Bei meiner Simson Schwalbe KR51/1K (49ccm) besteht der Luftberuhiger aus drei Komponenten und arbeitet sehr effektiv, wie ich im Vergleich zum baugleichen Motor in älteren Schwalben ohne diesem Beruhigungskasten finde.
Da sitzt der Luftfilter direkt in der Gummikammer vor dem Vergaser und sonst nix mehr.
alte Schwalbe Geräusch: Rämmmm-memmmm-memmm (absolut heute nicht TÜV-fähig)
neue Schwalbe Geräusch: Blöpp-Blöpp-Blöpp und dazwischen liegen etliche Dezibel
Ich weiß schon das man Töne schlecht beschreiben kann, aber das erste klingt so nach "lautem Crazy-Frog" und das zweite angenehm und abgestimmt blubbernd.
Reihenfolge ist dort von aussen zum Vergaser:
Luftfilterkasten (1)
Luftfilter (2), eine Alupatrone mit einem "AKU-Pads" drinnen, so Aluminiumwolle in grob und eingeölt (Dauerfilter)
Schlauch(8)
Luftberuhigungskasten aus Blech(12) ,das dreieckige Teil (etwa Pistolenhalftergrösse - etwas dicker) hat einen Wasserabscheider mit Stöpsel (13) unten drin)
Gummi-Beruhigungskammer (5), hat etwa die Grösse einer kleinen Kaffetasse, direkt am Vergaser
guckt Ihr hier: (Quelle: http://www.mza-vertrieb.de) da gibts die Teile zum Bestellen

Nur mal so als Denkanstoss wie andere das gemacht haben.
Die Schwalbe wurde in der ehem DDR sehr evolutionär weiterentwickelt , weil kein Geld für Neuentwicklungen zur Verfügung stand.
Gruß
Mike

Nur zu den Luftschlitzen vor der Zündspule habe ich eine Anmerkung.
Meiner Meinung nach ist hauptsächlich die Größe (Querschnitt/Luftmenge) der Lufteintritte massgeblich für den Kühleffekt von der Zündspule
und nicht so sehr deren Lage.
Könntest Du diese Vermutung von mir eventuell messtechnisch überprüfen Dieter?
Der sog. Luftstrom im Ansaugtrakt ist doch gar kein kontinuierlicher Strom der einem festen Weg folgen würde,
, sondern eine "Schnapp-Atmung" des Vergasers.
Membran auf > Ansaugen > Membran zu > Stillstand der Luft usw. (bei 8000upm immerhin 134Hz)
Bei diesem gepulsten Luftansaugen wird die Luft doch extrem schnell in den Ansaugtrag hineingesogen und an jeder Prallfläche ordentlich verwirbelt.
Also am Vergaser, hinter den Schlitzen, der Zündspule , den 3-Flöten, der Steigleitung...
Wie gesagt: Vermutung von mir
Aufschluss könnte nur ein durchsichtiger Luftberuhigungskasten und Farbpartikel in der Luft bringen oder eben eine Temperaturmessung.
Bei meiner Simson Schwalbe KR51/1K (49ccm) besteht der Luftberuhiger aus drei Komponenten und arbeitet sehr effektiv, wie ich im Vergleich zum baugleichen Motor in älteren Schwalben ohne diesem Beruhigungskasten finde.
Da sitzt der Luftfilter direkt in der Gummikammer vor dem Vergaser und sonst nix mehr.
alte Schwalbe Geräusch: Rämmmm-memmmm-memmm (absolut heute nicht TÜV-fähig)
neue Schwalbe Geräusch: Blöpp-Blöpp-Blöpp und dazwischen liegen etliche Dezibel
Ich weiß schon das man Töne schlecht beschreiben kann, aber das erste klingt so nach "lautem Crazy-Frog" und das zweite angenehm und abgestimmt blubbernd.
Reihenfolge ist dort von aussen zum Vergaser:
Luftfilterkasten (1)
Luftfilter (2), eine Alupatrone mit einem "AKU-Pads" drinnen, so Aluminiumwolle in grob und eingeölt (Dauerfilter)
Schlauch(8)
Luftberuhigungskasten aus Blech(12) ,das dreieckige Teil (etwa Pistolenhalftergrösse - etwas dicker) hat einen Wasserabscheider mit Stöpsel (13) unten drin)
Gummi-Beruhigungskammer (5), hat etwa die Grösse einer kleinen Kaffetasse, direkt am Vergaser
guckt Ihr hier: (Quelle: http://www.mza-vertrieb.de) da gibts die Teile zum Bestellen

Nur mal so als Denkanstoss wie andere das gemacht haben.
Die Schwalbe wurde in der ehem DDR sehr evolutionär weiterentwickelt , weil kein Geld für Neuentwicklungen zur Verfügung stand.
Gruß
Mike
Re: Zündmodul raus aus dem "kühlenden" Luftstrom?
Hallo Mike,Mike hat geschrieben:Klasse rekombiniert und dokumentiert Dieter
...
Der sog. Luftstrom im Ansaugtrakt ist doch gar kein kontinuierlicher Strom der einem festen Weg folgen würde,
sondern eine "Schnapp-Atmung" des Vergasers.
Membran auf > Ansaugen > Membran zu > Stillstand der Luft usw. (bei 8000upm immerhin 134Hz)
Bei diesem gepulsten Luftansaugen...
Gruß Mike
ohne Dieter vorgreifen zu wollen: Im Prinzip stimmt das, ABER:
1. Je weiter Du vom "Schnapp-Atmungs-Ort" weg bist (also vom Ansaugstutzen),
desto HOMOGENER und gleichmäßiger wird der Luftstrom werden.
Das ist ja gerade der gewünschte Ansauggeräusch-Dämpfungseffekt.
2. Das gleiche gilt bei hohen Drehzahlen, weil hier die erhöhten Strömungswiderstände
an den vielen Ecken und Kanten die Strömung quasi "zwangshomogenisieren".
Eine ungedämpfte "Schnappatmung" hast Du nur im Ansaugstutzen selbst.
Im Bereich der Zündspule ist die Strömung schon einigermaßen gleichmäßig.
Im Grunde ist das für die Kühlung der Zündspule aber unerheblich.
Die Lufttemperatur der Kühlluftströmung ist die entscheidende Größe,
selbst wenn der Volumenstrom nicht mehr so hoch sein sollte (durch Aufteilung).
Kleine Öffnung vs große Öffnung:
Wenn die Strömungsturbulenzen höher sind (bei gleichem Volumenstrom),
dann kühlt das besser (> die kleine Öffnung ist besser, schluckt aber Leistung).
Grüße - Sparky
Re: Zündmodul raus aus dem "kühlenden" Luftstrom?
Hallo Dieter ,
sehr schöner Testbericht von Dir, mit der Akribischen Feinarbeit der Dokumentation , mit den Anschaulichen Bildern ,
dieses regt dann auch gleich zu weiteren Nachdenken an ,
meine LetzteTemperaturmessung der Zspule mit einen einfachen Bratthermometer ergab 85 ° C und am Modul 55°C ,
probier auch gerade weiteres aus ,
nebenbei ,ein vergaserdeckel ist mir mal abgebrochen, Theoretisch bekommt der Bereich an der Spule dann auch mehr Luft ,sieht aber nicht schön aus ,und es regnet rein
Gruß DiDi
sehr schöner Testbericht von Dir, mit der Akribischen Feinarbeit der Dokumentation , mit den Anschaulichen Bildern ,
dieses regt dann auch gleich zu weiteren Nachdenken an ,
meine LetzteTemperaturmessung der Zspule mit einen einfachen Bratthermometer ergab 85 ° C und am Modul 55°C ,
probier auch gerade weiteres aus ,
nebenbei ,ein vergaserdeckel ist mir mal abgebrochen, Theoretisch bekommt der Bereich an der Spule dann auch mehr Luft ,sieht aber nicht schön aus ,und es regnet rein
Gruß DiDi
Für den inneren Schweinehund gibt es eine Erklärung aus der Evolution ; er muss uns zugelaufen sein .
- Dieter-K
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- Registriert: Freitag 17. Oktober 2008, 22:26
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Re: Zündmodul raus aus dem "kühlenden" Luftstrom?
Hallo Freunde,
jedesmal, wenn einer etwas klar und einfach ausdrückt, bin ich begeistert. Danke Dom.
Etwas skeptisch bin ich wegen der fachlich einwandfreien Auslagerung des Moduls.
Das heißt Kabel verlängern, eventuell einen trennbaren Stecker (z.B. AMP Superseal) einbauen und das Ganze ordentlich verlegen.
Mikes Vorschlag greife ich auf und werde mal mit einem anderen Deckel die Temperatur an der Zündspule messen.
Dann wandert der Messfühler vom Modul weg in den Luftfilterbereich. Die Messgeräte sind nämlich noch am Rad montiert.
Ich denke, je widerstandsärmer die Luft den Ansaugweg zurücklegt, desto mehr kommt 1. dort an,
und 2. wird eine größere Menge vermutlich in der gleichen Zeit weniger erwärmt als eine kleine Luftmenge.
So meine Gedanken - Dieter
jedesmal, wenn einer etwas klar und einfach ausdrückt, bin ich begeistert. Danke Dom.
Etwas skeptisch bin ich wegen der fachlich einwandfreien Auslagerung des Moduls.
Das heißt Kabel verlängern, eventuell einen trennbaren Stecker (z.B. AMP Superseal) einbauen und das Ganze ordentlich verlegen.
Mikes Vorschlag greife ich auf und werde mal mit einem anderen Deckel die Temperatur an der Zündspule messen.
Dann wandert der Messfühler vom Modul weg in den Luftfilterbereich. Die Messgeräte sind nämlich noch am Rad montiert.
Ich denke, je widerstandsärmer die Luft den Ansaugweg zurücklegt, desto mehr kommt 1. dort an,
und 2. wird eine größere Menge vermutlich in der gleichen Zeit weniger erwärmt als eine kleine Luftmenge.
So meine Gedanken - Dieter
- Dieter-K
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Re: Zündmodul raus aus dem "kühlenden" Luftstrom?
Hallo Leute,
morgens früh greife ich den weiterführenden Gedanken von Dom nochmal auf.
Wenn man radikal denkt, ist die Trennung von Ansaugluft und Kühlluft vielleicht eine Idee, die eine leistungsträchtige Zukunft hat.
Und wieder geht mir der Stoff für künftige Entwicklungen nicht aus. 30°C kältere Luft bedeuten, flott gerechnet 11% mehr Leistung.
Da geht eventuell noch was.
Dieter
morgens früh greife ich den weiterführenden Gedanken von Dom nochmal auf.
Wenn man radikal denkt, ist die Trennung von Ansaugluft und Kühlluft vielleicht eine Idee, die eine leistungsträchtige Zukunft hat.
Und wieder geht mir der Stoff für künftige Entwicklungen nicht aus. 30°C kältere Luft bedeuten, flott gerechnet 11% mehr Leistung.
Da geht eventuell noch was.
Dieter