Am rechten Fahrbahnrand befindet sich ein Radweg. Muss ich ihn benutzen?
Ja, der Radweg muss, wenn er durch ein Schild als solcher gekennzeichnet ist, benutzt werden (StVO § 2 Abs. 4). Nichtbenutzung des Radweges kostet 15 EUR Bußgeld! Unter Motor muss Innerorts immer die Straße benutzt werden, es sei denn, der Radweg ist für Mofas freigegeben.
Am linken Fahrbahnrand befindet sich ein Radweg. Muss ich auch diesen benutzen?
Radwege am linken Fahrbahnrand müssen nur benutzt werden, wenn diese mit einem blauen Schild gekennzeichnet sind, d.h. das Schild muss aus der Richtung aus der man kommt, zu erkennen sein. Ist kein Schild vorhanden, dürfen linke Radwege NICHT benutzt werden!
Muss ich einen schmalen oder stark verschmutzten Radweg benutzen?
Streng genommen muss jeder mit einem blauen Schild gekennzeichneter Radweg benutzt werden. Wenn der Radweg nicht den gesetzlichen Vorgaben (1,5 Meter breit und in einem guten Zustand) entspricht, sollten Sie sich bei der zuständigen Behörde beschweren und sie auffordern die Schilder abzumontieren.
Wann dürfen Radfahrer nebeneinander auf der Fahrbahn fahren?
Radfahrer dürfen nur nebeneinander fahren, wenn der Verkehr nicht behindert wird (StVO § 2 Abs. 4). Eine Ausnahme bildet ein geschlossener Verband, der aus 15 oder mehr Radfahrern besteht. In einem solchen geschlossenen Verband dürfen zwei Radfahrer nebeneinander fahren (StVO § 27 Abs. 1). Auch in Fahrradstraßen ist das Nebeneinanderfahren erlaubt.
Ist das Radfahren unter Alkoholeinfluss strafbar?
Die Straftatbestände, die das Fahren unter Alkoholeinfluß unter Strafe stellen, gelten auch für Radfahrer. Wer nach Alkoholgenuss im Straßenverkehr Fahrrad fährt, obwohl er nicht mehr in der Lage ist, das Fahrrad sicher zu führen, wird demnach bestraft. Die sogenannte absolute Fahruntüchtigkeit liegt nach neuester Rechtsprechung für Radfahrer bei 1,6 Promille. In schweren Fällen kann der Führerschein entzogen werden und bei mehrfachem Fahrradfahren unter Alkoholeinfluß kann die Straßenverkehrsbehörde ein Radfahrverbot aussprechen.
Darf ich Fahrzeuge, die an einer Ampel warten, rechts überholen?
Radfahren dürfen Fahrzeuge, die an einer Ampel warten, mit mäßiger Geschwindigkeit und mit besonderer Vorsicht rechts überholen, wenn ausreichend Raum vorhanden ist (StVO §5 Abs.
.Was ist unter mäßiger Geschwindigkeit zu verstehen?
Nach der deutschen StVO ist eine "Mäßige Geschwindigkeit" eine gegenüber der Ausgangsgeschwindigkeit (z.B. erlaubte 50 km/h) deutlich herabgesetzte Geschwindigkeit. Diese gilt z. B. für Fahrzeuge in Fahrradstraßen, bei der Annäherung an Bahnübergänge und Zebrastreifen. Ebenso über Fuß-, Feld-, Wald- oder Radwege oder bei der Vorbeifahrt an Linien- oder Schulbusverkehr. Hat der Linien- oder Schulbus allerdings das Warnblinklicht eingeschaltet, darf man diesen, auch im Gegenverkehr, nur mit Schrittgeschwindigkeit passieren. Bei der Annäherung an eine Haltestelle darf der Bus dann auch nicht mehr überholt werden.
Auf kombinierten Rad-und Fußwegen muss der Radfahrer ebenfalls eine mäßige Geschwindigkeit einhalten.
Was versteht man unter Schriittgeschwindigkeit?
Genau wie mäßige Geschwindigkeit ist die Schrittgeschindigkeit ein "unbestimmter Rechtsbegriff" und ist darum gesetzlich nicht definiert.
Im allgemeinen nimmt man als Schrittgeschwindigkeit etwa 4-7 km/h an. Für Radfahrer wird allerdings eine leicht erhöhte Geschwindigkeit akzeptiert, weil bei geringer Geschwindigkeit das Umkippen oder das unkontrollierte Fahren, besonders für ungeübte Radfahrer, leicht möglich ist.