Das S-Pedelec und die Meinungsvielfalt

E-Bike, Pedelec, Elektrofahrrad
Antworten
doran

Das S-Pedelec und die Meinungsvielfalt

Beitrag von doran »

Das S-Pedelec und die Meinungsvielfalt.

Bei den Meinungen über das S-Pedelec prallen die Meinungen aus allen
Richtungen aufeinander. Das hat sein Gutes, denn es beflügelt eine
Dikussion bei der die Meisten etwas dazulernen.
Beurteilt man das S-Pedelec von einer vorgefaßten Warte aus, zum
Beispiel, - daß es ja eigentlich ein Fahrrad ist, - " wenn auch ein klein-
wenig anders", - oder daß es ja eigentlich ein Fahrrad mit Hilfsmotor ist,
"wenn auch ein klein wenig anders" , oder daß es eigentlich ein Klein-
kraftrad ist," wenn auch ... usw.
Wird das S-Pedelec mit einer vorgefassten Meinung im Hinterkopf
(wie oben beschrieben) beurteilt, so bilden sich viele unterschiedliche
Meinungen heraus, - doch sie werden allesamt dem "Radtyp" nicht
gerecht. Das S-Pedelec passt in keine hergebrachte Schablone.
Wem das nicht klar wird, wird sich dem wirklichen Status des
S-Pedelec nicht nähern können.

Betrachten wir zunächst den politisch - rechtlichen Rahmen.
Das S-Pedelec ist als Fahrzeugtyp verkehrsrechtlich definiert.
Kurzform: 500 W-Motorleistung max. - Unterstützung abhängig von der
Tretkraft in Stufen 3..5 "Modi" - angegeben in % ( zur Zeit 50 ..300% )
Abriegelung ab 40 kmh. Ende der Unterstützung bei 45 kmh (abfallende
Kennlinie der Proportionalitäts - Steuerung für die Motor -Unterstützung )
Versicherung: - "Moped-Haftpflicht" notwendig - ca. 40..50 € / Jahr
Fahrerlaubnis: alle Führerscheine oder Mofaprüfung
Fahren in der Stadt: nur auf der Straße
Fahren auf der Landstraße: auf dem Radweg - oder Straße. Nimmt die
S-Pedelec Dichte zu, wird die örtliche Verkehrsregelung voraussichtlich
durch Schilder "keine S-Pedelec" oder "S-Pedelec zugelassen", ergänzt
werden. Bis dahin werden Unsicherheiten nicht zu vermeiden sein.
Auf Waldwegen nur ohne Motor fahren ( Grauzone )
( wo kein Kläger ist, - da ist auch kein Richter )
keine Helmpflicht. ( könnte sich ändern wenn sich Unfälle mit Kopfver-
letzungen häufen - dann kommt wahrscheinlich "Fahrradhelmpflicht" )
Zulassungspflicht ( Betriebserlaubnis notwendig) aber kein regelmäßiger
TÜV. Zur Zeit ist das S-Pedelec rechtlich eine Mischung aus Fahrrad -
Leichtmofa & Moped. Rechtlich aus verkehrspolitischen Gründen
privilegiert, ähnlich wie Leichtmofa & Pedelec, im Detail gibt es jedoch
abweichende Einzelregelung.

Ob jeder Einzelne die rechtlichen Rahmenbedingungen gut findet, ist in
der Praxis ohne Bedeutung. Bei Verstößen oder vermeintlichen
Verstößen zählt nur das geschriebene Recht. Daran halten sich die
Rennleitung , die Verkehrsrichter & die Gutachter.
Der Gesetzgeber hat die Bedingungen ( den Gesetzesrahmen) nicht nach
Logik, für Jeden nachvollziehbar , sondern nach einer politischen Zielrich-
tung festgelegt. Man will in 1.Linie den PKW aber auch den "stinkenden
Zweiradverkehr" ( vorwiegend kleinvolumige Zweitaker ) im Berufs und
Kurzstreckenverkehr zurückdrängen. Hauptzielgruppe sind dabei jüngere
"dynamische Berufstätige" in den Ballungsgebieten, denen man den
Umstieg vom PKW & Motorrad oder Moped usw. erleichtern will.
Der gemütliche Sonntagsfahrer,
oder der viel "zeithabende Rentner" sind nicht Zielgruppe dieser Initiative,
höchstens ein Mitnahme-Effekt. Die Entlastung der Anwohner in den
Innenstädten will man voran treiben. Der Berufstätige, - wenn er denn
umsteigen soll, will in einer angemessenen Zeit "auf der Arbeit" sein,
und nicht "kaputt und total verschwitzt" ankommen.
So hat die technische Entwicklung ein Fahrzeug möglich gemacht,
das ohne Abgase bestens in den Berufs und Kurzstrecken verkehr
paßt, andererseits so schnell ist, daß es im Stadtverkehr gut mithalten
kann. Bei Tempo 30 sowieso - bei Tempo 50 gerade noch ausreichend.
Praktisch bedeutet jedes S-Pedelec in der Stadt und & den Außen-
bezirken ein "Stinker" weniger, deshalb wurde dieses Fahrzeug rechtlich
privilegiert. Ob der Rechtsrahmen so bleibt, oder nachgebessert werden
muß, wird die Entwicklung ( Unfallstatistik ) zeigen. Die verneinte Helm-
pflicht bei offiziell 45 kmh & bestehehende Pflicht beim Mofa mit 25 kmh
wird auf Dauer kaum Bestand haben. (vor dem Gesetz sind alle gleich ?)

Die technische Einordnung:
Geht man davon aus, daß der Rechtsrahmen "scharf ausgenutzt" wird,
( Serienstreuung -Toleranz & Tacho -Toleranz ) so werden die Pedelec in
der Praxis in Zukunft ~ 50 kmh laufen. "Insidern" ist das klar, damit
liefen die Räder parallel im Stadtverkehr ( 50 kmh) mit. Das ein Fahrrad
für 20..25 kmh konstruiert wurde, ist ebenso allen Leuten mit tech-
nischem Grundverständnis klar. Ebenso einsichtig wäre die Schluß-
folgerung, daß ein Zweirad das technisch für 50 kmh ausgelegt wird,
nicht baugleich sein kann wie ein Zweirad mit einer Auslegung für 25kmh.
Natürlich kann man mit dem Fahrrad schneller als 25 kmh fahren,
doch ab 30 in Richtung 35 kmh merkt man deutlich, daß man sich
dem Grenzbereich nähert. Schwingungen setzen ein, das Rad wird
"unruhig". Analog dazu wird man das" vollwertige" S-Pedelec für 50 kmh
auslegen mit einem Grenzbereich von 55..60 kmh.( für geübte Fahrer)
Wer sich an die" Moped's" der frühen 50er Jahre erinnert, kann gut
rückverfolgen wie auch damals die Entwicklung vonstatten ging.
Erst das einfache Rad - das dann mit einem "Hilfsmotor - überladen"
wurde. Danach die Moped's der 1.Stunde ( 1.und 2.Gang - Modelle )
die aber nur zum Antreten oder auf "Mini-Kurzstrecke" im Tretbetrieb
fahrbar waren. Parallel kamen nach & nach Vorderradfederung - Hinter-
radfederung & Steckachsen für vereinfachten Hinterrad-Ausbau zur An-
wendung. Ähnlich wird man die Technik des Pedelec gemäß den höheren
Anforderungen an die Fahrstabilität angleichen. Das S-Pedelec ist vom
Fahrrad dann technisch so wei entfernt, - wie vom Kleinkraftrad. (Moped)
Je nach Auslegung nähert es sich dem Einen oder dem Anderen.
Beim schweren ( heavy) Pedelec mit angenommenen 2000 Wh. Akku-
kapazität bietet sich eine Hybridversion zum Leichtmofa an. Technisch
sind die Fragen gelöst, auf dem US-Markt & dem Chinamarkt werden
solche Räder bereits angeboten. Ihre mangelnde Akzeptanz beruht
auf den noch zu "kleinen Akkukapazitäten". Die Grenze, wo so etwas
praktisch Sinn macht, liegt nach meiner Einschätzung bei ~ 1000 Wh.
Vergleichbar mit einer Fahrstrecke im reinen Motorbetrieb von ~ 20..25
km, je nach Fahrergewicht - Rollwiderstand - Gegenwind usw. Darunter
fehlt der praktische Nutzen. Wird das "schwere Pedelec" mit
2 KWh -Akku oder kleinerem Akku mit unterstützender "Brennstoffzelle"
Wirklichkeit, so drängt sich eine Hybridlösung direkt auf.

Heißt: bis 20 kmh fährt man Leichtmofa ohne zu treten, ohne Helm.
Tritt man ab 20 kmh kräftig in die Pedale, wird elektronisch auf Pedelec-
betrieb umgeschaltet & man kann bis 48..49 kmh "durchziehen".
Da kommt sicher Freude auf. Will man wieder faul dahingleiten,
hört man unterhalb von 21..20km auf, zu treten & die Elektronik
schaltet zurück auf Leichtmofabetrieb. Wer sich sportlich betätigen will,
schaltet den Mofabetrieb aus & fährt normal Pedelec.
Das wird selbst "überzeugte Saxonette-Fans" zum Umdenken bewegen.
Es sei denn, man mag auf den Benzindunst, die Abgase,
die häufigen Wartungsarbeiten ( Reparieren ) & das Brummgeräusch
nicht verzichten. Für Einige wird das vermutlich der Fall sein, - Andere
werden Zweifel bekommen & sich umorientieren.

Beispiel für S-Pedelec Variationen:
Verzichtet man auf die Forderung 4h mit 500 W Untersützung zu fahren
& geht auf 400 W, so reduziert sich das Akkugewicht ebenso um 20%.
Aus 20 kg werden 16 kg.- Akkugewicht, nach heutigem Entwicklungs-
stand. Verzichtet man weiter auf 2h Voll-Lastbetrieb,
so halbiert sich das Akkugewicht wieder.
Aus 16 kg. werden 8 kg. Nimmt man an, daß sich das Akkugewicht
pro Kwh um 20% verringert, durch Weiterentwicklung, so werden aus
8 kg. gerade mal 6,4 kg Akkugewicht. Nimmt man ein S-Pedelec
( ohne Akku, - gewichtsparend ausgelegt ) mit 26kg. an, so käme ein
Rad mit 32,6kg Leergewicht heraus. Es nähert sich dem Standard-
Pedelec. & der Saxonette. Auf die Nachteile & Konsequenzen gehe ich
an dieser Stelle nicht ein, das würde den Beitragsrahmen sprengen.

Legt man das S-Pedelec langlebig & robust aus, für große Touren ge-
eignet, fähig, - auch Reisegepäck mit aufzunehmen, fahrstabil auch
bei 55..kmh bergab & vollbepackt, so wird man mit Leergewichten von
45 ..46 kg. rechnen müssen. Durch leichtere Akkus & leichtere
Rahmen & Anbauteile, wird sich das Gewicht vielleicht noch nach unten
in Richtung 42..40 kg in der Zukunft drücken lassen.
Dabei werden nur 4h mit Voll-Last fahren, - angenommen.
Schraubt der Langstreckenfahrer seine Forderung auf 6
Fahrstunden täglich hoch, wird das Rad wieder schwerer. Auf
dieses Extrem gehe ich hier ebenso nicht ein. In jedem Fall bewegt
sich das S-Pedelec bei dieser Auslegung mehr in Richtung Klein-
kraftrad. Die Käufer haben verschiedene Anwendungen.
Wer verkaufen will , muß sich darauf einstellen. ( was die Firmen auch
tun ) So werden S-Pedelec entstehen, die nahe am Pedelec sind,
und solche, die nahe am Kleinkraftrad sind.
Die Verwendung bestimmt die Auslegung. Mit dem normalen
Fahrrad haben sie mehr & mehr weniger gemeinsam. Das
S-Pedelec ist auch kein "Fahrrad mit Hilfsmotor" mehr. Technisch
ist es dem Leichtmofa sehr nahe - darf es aber buchstabengetreu nicht
sein, weil es dann den "Pedelec-Status" verlieren würde.
( Es muß mit definierter Kraft ( Proportional - Steuerung der
Unterstützung in % - mit "Kraftaufnehmer-Sensoren" ) getreten werden.

Ob sich die S-Pedelec in Gruppen aufspalten, wird die Zukunft zeigen.
Es gibt sicher einen Markt für die "light" - Ausführung mit 300..350 W.
& einen Markt für die "heavy" - Ausführung mit ausgereizten 500 W -
mit verstärktem Drehmoment als Sonderausführung ( "für die Freaks")
Damit ist man "sauschnell" in der Stadt unterwegs, & für die "große
Tagestour" mit mehr oder weniger Gepäck soll es auch noch reichen.
Ob dazwischen noch Platz für eine gemässigte Version um die 400 W
ist, hängt von der Akzeptanz der Käufer & den erreichten Stückzahlen
ab. Sicher wird die Industrie das austesten. Wie groß der Anteil der
S-Pedelec am Gesamt - Pedelec-Markt sein wird, ist wohl auch eine
Größe die sich stetig ändert. Wer mit dem Pedelec nicht "ins Grüne"
fahren will, wird sich wohl für ein "S-Pedelec" entscheiden. Der Vergleich
das Pedelec & S-Pedelec fahren, vergleichbar ist, wie scharz-weiß &
bunt fernsehen, kommt der Sache schon recht nahe. Man muß ja nicht
"schnell fahren" , - kann aber im Bedarfsfall, das hat was, immer voraus-
gesetzt, man hat einen Führerschein oder Mofafahrerlaubnis. Die Frei-
stellung der vor dem 1. April 1965 Geborenen gilt hier nicht mehr.
( umgangssprachlich Rentnerprivileg genannt )

Um die Unterstützung von 500 W abzurufen, bedarf es einer Eigen-
leistung die vom Unterstützungsgrad abhängt. Bei 1000% wären 50 W
notwendig. Damit könnte jeder "Rentner & jede Omi" losflitzen. Führt
man eine Unterstützungsbegrenzung ein, z.B. 500% so müßte der
"Musterfahrer" 100 W Tretleistung aufbringen um die max. Leistung
abzurufen. Damit kann man steuern, daß nur "käftige - junge Fahrer"
die Höchstgeschwindigkeit erreichen. Tritt eine vermehrte Unfallhäufigkeit
auf, wird der Gesetzgeber hier ändern. Die noch "geduldete" Möglichkeit
der Pedelec - Steuerung über die "Tretkurbel - Drehzahl" bei Chinarädern
Standard, - wird wohl als erstes "gekippt" werden. Beim S-Pedelec gibts
dafür keine Zulassung - da wird das Kraftfahrtbundesamt ein Auge drauf
haben. Kommt über kurz oder lang die Brennstoffzelle "ins Spiel",
bekommen wir Verhältnisse, die jetzt nicht abzusehen sind. Diese
Möglichkeiten zu durchleuchten, wird sicher einen ganzen Beitrag füllen.

Zusammenfassung;
Das S-Pedelec ist technisch & rechtlich ein neues Fahrzeug.
Es in althergebrachte Schablonen pressen zu wollen, wird dem neuen
Fahrzeugtyp nicht gerecht. Der gesetzliche Rahmen liegt vor, & wird
abgesehen von Anpassungen, so sie notwendig werden, für die nächsten
Jahre bleiben. Die Verkehrspolitik fördert diesen "Fahrzeugtyp" mit mehr
oder weniger Privilegien. Der Markt ist da, der Kunde wird die Möglichkeit
nutzen. Wie jeder Einzelne zu der Sache steht, bleibt davon unberührt.

Technische Sichtweise:
Das S-Pedelec erreicht eine Fahrleistung , die dem "klassischen Moped"
sehr nahe kommt. Von der Motorleistung her,wäre es einem "Leichtmofa"
zu-zuordnen, bei der Endgeschwindigkeit, eher einem Moped. Die
mechanische Ausführung wird in Richtung Moped gehen , wobei man
aufgrund verbesserter Materialien & Erfahrung zu Gewichtseinsparungen
bei ausreichender Fahrstabilität kommen kann.
Das Besondere am S-Pedelec bleibt, daß obwohl
eine ausreichende Motorleistung zum Vortieb vorhanden ist, zusätzlich
mit Kraft getreten werden muß, um parallel im festgelegten Verhältnis
Motorleistung zu aktivieren. Dieser Unterstützungsgrad meist in % ange-
geben unterliegt zur Zeit keiner Beschränkung, kann beim S-Pedelec
aufgrund der gößeren Motorleistung bei stetig ansteigendem Unter-
stützungsgrad problematisch werden. ( an Grenzen stoßen). Es wird ein
eigenständiger Fahrzeugtyp werden, der eine eigene Entwicklung
nehmen wird. Im vergangenen Jahr wurden in Deutschland ~ 150.000
Pedelec verkauft ( bei ~ 1.200.000 Fahrrädern ) davon einige tausend
S-Pedelec (light) geschätzt ~ 10.000. Für dieses Jahr rechnet die Zwei-
radindustrie mit einem Absatz von 250.000 Pedelec, davon S-Pedelec ?
Im gleichen Maße wie S-Pedelec light verkauft werden, wird man sich
daran machen, echte 500 W Räder komplett zu entwickeln. Ob man sich
dem über 400 W Versionen langsam nähert, oder gleich eine "heavy Aus-
Führung" auf den Markt bringt, muß man abwarten. Die 1. Version sollte
man wegen der Kinderkrankheiten lieber nicht kaufen. Wenn deutsche
Firmen den Markt "verschlafen", werden Firmen aus den "neueren EU-
Ländern, z.B. Ungarn - Tcheschien - Slowenien - Litauen usw. in die
Marktlücken stoßen. Die Ungarn mischen bereits ernsthaft im Pedelec-
geschäft mit, dabei sind sie technisch absolut auf der Höhe der Zeit.

Mit jeder Änderung wird sich der Fahrzeugtyp von seinem
"Urahn" dem Fahrrad entfernen. Das Standard Pedelec wird dabei eine
Mittelstellung einnehmen, auch hier bleibt die Entwicklung keinesfalls
stehen. Da der Gesetzesrahmen andere Begrenzungen vorgibt, wird die
Entwicklung auch hier auseinander driften. Auch ich bin gespannt, wann
die ersten "echten 500-Watt S-Pedelec mit deutscher Zulassung " im
Laden" stehen werden. Das wird die gesamte "Elektrorad-Szene" in
Aufregung versetzen, die Käufer, die Händler, die Tester & die Rennleitung.
Aufhalten läßt sich die Entwicklung nicht !

Ich schließe für heute, um nicht zu überziehen. Gruß Doran
DiDi
Beiträge: 2095
Registriert: Montag 20. Oktober 2008, 19:27
Wohnort: 42 Remscheid

Re: Das S-Pedelec und die Meinungsvielfalt

Beitrag von DiDi »

Hallo Doran ,
wieder ein sehr Interessanter Beitrag ,
für mich spannender zu lesen , wie ein sehr guter Krimi

grüße
DiDi
Für den inneren Schweinehund gibt es eine Erklärung aus der Evolution ; er muss uns zugelaufen sein .
Benutzeravatar
Dieter-K
Beiträge: 4818
Registriert: Freitag 17. Oktober 2008, 22:26
Wohnort: Gelsenkirchen, Ruhrgebiet

Re: Das S-Pedelec und die Meinungsvielfalt

Beitrag von Dieter-K »

Hallo Doran,

in den Papieren des S-Pedlec steht unter Fahrzeugart "Kleinkraftrad".
Bist du sicher, dass dafür die Mofa-Prüfbescheinigung ausreicht?
Ich hätte erwartet, dass dafür einer dieser modernen Buchstaben-Führerscheine erforderlich ist. (Früher hieß das Klasse 5).

Der TÜV Rheinland durfte eine Zeitlang keine Flyer-S via Einzelgutachten in Verkehr bringen.
Problem: Die sind blitzschnell, aber man hört sie nicht.
Papiere von einem Flyer-S habe ich vorliegen. Die durften alle nur nach Einzelgutachten auf die Straße. Ein Mustergutachten gab es nicht.
Ich weiß nicht, ob das heute noch aktuell ist. 2008 war das so.

Dieter
doran

Re: Das S-Pedelec und die Meinungsvielfalt

Beitrag von doran »

Für das Führen eines S-Pedelec genügt eine Mofa-Prüfbescheinigung.
Die setzt eine theoretische Prüfung voraus, gilt straßenverkehrsrechtlich
nicht als Führerschein. ( Auch eine Fom von Privileg gegenüber dem
S-Pedelec )
Der alte Führerschein Nr.5 war ein "Mopedführerschein" damit durfte
man alles bis 45kmh fahren auch Leichtkraftfahrzeuge bis 350 kg
Leergerwicht, damit fahren heute noch einige Rentner umher. In
Holland laufen die Dinger an allen Ecken & Enden. Da die Führerscheine
zeitlich unbefristet ausgestellt wurden gelten sie noch, natürlich auch
fürs S-Pedelec.
Das Privileg besteht darin, daß man mit der Mofa-Prüfbescheinigung
beim Mofa nur 25kmh fahren darf, setzt man sich aufs S-Pedelec darf
man 45 kmh fahren. Mit
Logik hat das nichts zu tun, es steckt eine poltische Zielrichtung, wie
in meinem Bericht erwähnt dahinter. Im Internet wird schonmal die
Meinung vertreten, daß für das S-Pedelec auch das "Rentner-Privileg"
der vor 1.4.65 Geborenen gilt. Das lässt sich aus meiner Sicht nicht
belegen.Dieses Rentner Privileg nennt als Fahrzeug das "Leichtmofa"
das auf 20 kmh beschränkt ist - obwohl es 500 W Leistung haben darf.
Da wurde wohl zu ungenau differenziert. Ob jeder Streifenpolizist diese
Feinheiten kennt, bleibt offen. Der Verkehrsrichter im Streitfall kennt die
Feinheiten mit Sicherheit. Alle anderen Führerscheine sind ebenfalls
gültig fürs S-Pedelec, da war man großzügig Gruß Doran
Antworten