S-Pedelec-Kompakträder & Andere im Frühjahr 2011 - T4

E-Bike, Pedelec, Elektrofahrrad
Antworten
doran

S-Pedelec-Kompakträder & Andere im Frühjahr 2011 - T4

Beitrag von doran »

S-Pedelec - Kompakträder - & Andere im Frühjahr 2011 T-4

Im letzten Teil der Bestandsaufnahme für das Frühjahr 2011 heute ein
Blick auf die S-Pedelec, die Kompakträder & verbleibende Randgruppen.

Das S-Pedelec:
Einiges habe ich schon in vorherigen Berichten anklingen lassen. Echte
S-Pedelec sind zur Zeit in Deutschland nicht auf dem Markt. Die Firmen
nehmen Pedelec der 250 W - Klasse & "bohren" diese im Rahmen des
Möglichen auf. Diese Räder schöpfen nicht den gesetzlich gezogenen
Rahmen aus. Streng genommen sind es nicht mehr "begrenzte" 250 W
Räder die etwas mehr Leistung bringen.(üblich sind 300W ) Wer kritisch
ist, könnte es eine Mogelpackung nennen.
Dafür muß man ~ 3000..3600 € hinlegen. Mit Sicherheit
sind diese "Schmalspur-S.Pedelec" in kürzester Zeit technisch überholt,
& damit praktisch gebraucht unverkäuflich. Sobald eine Firma ein
Rad auf den Markt bringt, das annähernd die Kriterien erfüllt, wie sie
weiter unten beschrieben werden, können die zur Zeit angebotenen
"Schmalspur-S.Pedelec" nicht mehr veräußert werden.Da es hier um ein
Marktsegment geht, scheinen die Chinesen die Lücke (noch) nicht er-
kannt zu haben. Die Einzelkomponenten sind da, sie müssen sinnvoll
aufeinander abgestimmt werden, eine Zulassung für den deutschen
Markt muß her & der Markt kann erobert werden. Für einen chinesischen
Hersteller dürfte es kein ernsthaftes Problem sein, ein "echtes 500 W
Perdelec" auf den Markt zu bringen für ~ 2000 €. Der Generalimporteur
müßte sich dann um die Zulassung bemühen, auch kein wirklich großes
Problem. In dem Fall ständen alle zur Zeit angebotenen "S.Pedelec" blei-
schwer als "Ladenhüter" in den Geschäften.
Das Preis-Leistungsverhältnis der zur Zeit angebotenen S.Pedelec hält
keiner kritischen Überprüfung stand. Wer trotzdem eins kauft, geht ein
hohes Risiko ein.
Auf dem österreichischen Markt habe ich ein "Schmalspur-S.Pedelec"
für 2000 € gefunden. ( mit Diamant-Rahmen )
Man sieht hier wo der echte Preis liegt. Dem deutschen
Kunden nutzt das nichts, da die Räder eine deutsche Zulassung
brauchen, die ist natürlich nicht vorhanden. Hier steht der gemeinsame
EU - Markt nur auf dem Papier. Anbieter mit deutscher Zulassung haben
eine geschützte Sonderstellung ( fast schon Monopol ) & lassen das im
Preis deutlich werden. Ob man dieses Spiel mitmacht, oder abwartet
bis der europäische Markt geöffnet ist, ähnlich wie bei den
Autos, ist eine persönliche Sache & hängt von der Geduld ab, - warten
zu können bis einheitliche Zulassungs - Anerkenntnisse für den
gesamten EU-Raum vorliegen. ( Brüssels Mühlen mahlen langsam )

Betrachten wir den gesetzlichen Rahmen: Die Nennleistung darf 500 W
( Dauerleistung ) betragen. Dabei kann man davon ausgehen, daß eine
Kurzzeitleistung ( 1 .. 3 min. ) von ~ 750 W toleriert werden wird. Das
öffnet ein Feld um "drehmomentverstärkte" Versionen für Schnellstarts
oder kräftige "Bergversionen" zu ermöglichen. Ab 40 kmh muß abge-
regelt werden. Der Verordnungsgeber ( EU ) legt aber nicht fest, wie
steil & linear die Kennlinie abfallen muß. Heißt: Rücknahme der Unter-
stützung bis 44kmh um 5..10% ab 44kmh dann um 95 % bei 45kmh,
also sehr steil ab 44kmh. So lassen sich 45kmh gut ausreizen. Deswei-
teren billigt der Verordnungsgeber eine max.10%-tige Serienstreuung
den Herstellern zu. Dies läßt sich positiv nutzen. So wäre das absolute
Limit bei 45 kmh + 4kmh = 49 kmh ( knapp gesetzeskonform ) Wir
kennen das vom 250er Pedelec das analog 27 kmh (anstatt 25 kmh )
läuft.

Für 49 kmh stehen offiziell 500 W Schub zur Verfügung.( wenn die Tech-
nik des Rades mitspielt ) Setzen wir die eigene Dauertretleistung mit
80 W an ( entspricht 18kmh beim Normalrad - windstill ohne Steigung )
so stehen 580 W Vortrieb für 49 kmh zur Verfügung. Das dürfte für Stei-
gungen von 1..2 % oder Gegenwind Stärke 1...3 knapp reichen. Tritt der
sportliche Fahrer mit 100 ..150 W in die Pedale, so verschieben sich die
Werte. Es geht hier nur darum, die Größenordnungen dem Normalfahrer
ohne Mathematik näher zu bringen. Tritt der Fahrer mit 50 W ( entspricht
15 kmh beim Normalrad ohne Steigung & Wind ) typische Freizeitfahrer&
Rentner-Fahrleistung- so ständen 550 W an Vortrieb zur Verfügung. Man
sieht, die Unterschiede in der Gesamtbetrachtung sind gering - weniger
wichtig als beim 250 er Pedelec. Der Musterfahrer tritt mit angenommen
80 W - um das Limit auszuschöpfen, so braucht er nun einen Unterstüt-
zungsgrad von 600% das ergäbe 480 W Zuatz - Vorschub zusätzlich
seine eigenen 80 W = 560 W.Die Eigenleistung wird in der Geamtbilanz
mehr zum Steuerfaktor als das sie als Leistungsquelle Bedeutung hat.
Ob unter diesen Bedingungen Räder auf den Markt kommen, die mit
800% Unterstützung daherkommen, bleibt abzuwarten. Es würde
bedeuten: eigene Tretleistung 60 W - ausgelöster Schub 480 W -
Vortrieb mit 540 W. Zu erwarten steht, wenn die Industrie hier keine
Selbstbeschänkung vornimmt,daß der Verordnungsgeber regulierend
eingreift, ansonsten droht der Verlust der Pedelec-Eigenschaft. Bis dahin
sind wir Alle wohl ein paar Jahre älter. Die Bereifung müßte sich von den
Fahrradabmessungen verabschieden, mindesten 44 mm - besser 50 oder
55 mm Reifenbreite wären für ein Rad mit 45 kg & 45 kmh schnell vor zu
sehen. Zu wünschen wären auch Reifenstrukturen die mit der
Pannenempfindlichkeit Schluß machten, stärkere Karkassen & dickere
Profile, vergleichbar mit den Reifen vom Kleinkraftrad. Der Nachteil ist,
man kann sie nicht mehr unterwegs selber "flicken" im Fall des Falles.
Wohin geht man dann? zum Fahrradhändler oder Reifenhändler? Fragen
auf die es erst in Zukunft eine Antwort gibt. Oder wäre das kleinere Übel
mit normalen Fahrradreifen ein 45kg Rad 45kmh schnell zu bewegen?
Das wäre im Groben der gedankliche Entwurf für ein leistungsmäßig
echtes S-Pedelec, das seinen Namen verdient & seinen Preis
( 3000..3600 € ) wert wäre.

Betrachten wir nun die Energiebilanz:
Nehmen wir an, es werden 4 h Fahrzeit pro Tag gefordert.
Heißt: 4 h x 500 Wh = 2000 Wh Energiegehalt des Akkus.
Geteilt durch 48 V ergäben das 41.66 Ah. Praktisch wären
zwei 48 V Akku mit je 20 Ah vonnöten. Heute schon technisch machbar,
aber nicht als Serienprodukt zu kaufen. Hätten die "Selberbauer" nicht
die Hürde des TÜV zu überwinden, gäbe es echte S-Pedelec haufen-
weise. 500 W Motore - 48 V Akkus - 48 V Controller alles kein Problem.
Geht man von der 4 h Volllast - Annahme aus, bedeutet das auch 5h mit
80 % Leistung oder 6 h mit ~ 65 % Maximalleistung unterwegs sein zu
können. Im Umkehrschluß bedeutet es auch bei Akkukapazitäten von
360 Wh ( heute Standard ) liegt man ~ um den Faktor 5 unter der oben
beschriebenen - geforderten Nennleistung des Systems. Lohnt sich da
schon ein Kauf ? Kann man überhaupt von einem S-Pedelec sprechen?

Betrachten wir nun die Mechanik:
Ein solch schnelles Rad braucht einen ausreichend verwindungssteifen
Rahmen. 250 er Pedelec schwächeln hier in allen Test 's ( außer den
Diamantrahmen - Ausführungen ) Heißt: es müssen "oversized Frames"
( überdimensionierte/ verstärkte Rahmen) her. Giant ist diesen Weg bei
den 250 ern bereits gegangen. Ein "LifePo4-Akku" 48 V 20 Ah wird mit
~ 10 kg anzusetzen sein, x 2 ergibt 20 kg für die Akkus. Setzen wir für
das Rad ~ 20kg an, für 500 W-Motor + Steuerung 5kg
+ Doppelakkus ergibt sich ein Gesamtgewicht von ~ 45 kg.
Kommen dann Fahrradkorb - Trinkflasche - Windjacke usw. hinzu,
so erreicht das Fahrzeug ~ 47 kg Eigengewicht.
Darauf packt man nun den max. "Normfahrer mit 100 Kg"
Daraus folgt eine zul. Gesamtbelastung von ~ 150 kg. Marktübliche
Pedelec erreichen diese Werte nicht. Heißt: die ganze Konstruktion
wird "spezifisch" werden, mit dem Normalrad nicht mehr vergleichbar.
Zusätzlich wäre eine echte Vollfederung zu fordern. Den Rahmen über
ein Gelenk mittig durchbiegen lassen, reicht nicht. Das Hinterrad müßte
über eine Schwinge vom Rahmen dynamisch entkoppelt werden & mit
Stoßdämpfer gefedert. ( Ungefederte Massen gering halten wäre das Ziel)
Bei dieser Forderung steht der getriebelose Hinterrad-Nabenmotor ähnlich
wie sein Pendant der Frontmotor bei den 250 ern im Wege. Das würde in
Zukunft dem Mittelmotor Auftrieb geben -er entspricht der Forderung nach
gefederter Masse. Bei den Bremsen würde die klassische Felgenbremse
oder Rollenbremse nicht mehr genügen. Der von älteren Fahrern
geschätzte Rücktritt wäre kein Thema mehr. Die erforderlichen Verzöge-
rungen können diese Bremsen nicht bringen. Hydraulische Felgenbremse
oder hydraulische Scheibenbremse oder vorne & hinten unterschiedlich,
werden sich durchsetzen. Ob das 3 W Fahrradlicht vom Fahrrad noch
zulässig sein wird, bleibt zweifelhaft. Dem Seitenläufer-Dynamo wird bei
45 kmh eine kurze Lebensdauer beschieden sein. Vermutlich wird es eine
gesetzliche Mindestforderung der Beleuchtungsstärke geben. Z.B.
40.. 60 Lux , wie diese realisiert werden, bleibt Herstellersache. Denkbar
wäre eine Speisung aus dem Fahrakku, oder einem gesonderten
Beleuchtungs-Akku mit oder ohne Nabendynamo als Zusatzenergiequelle
ausgelegt für satte 45 kmh.
Man sieht, die S-Pedelec warten auf konstruktive Neuerungen damit
sie diesen Namen auch verdienen. Ich breche hier ab, um nicht zu
überziehen. Das Thema wird noch viel Stoff für die Zukunft bieten.

Bei den Pedelec-Kompakträdern hat sich Einiges getan.
Sie sind als Nische mit wachsender Beliebtheit zu sehen. Bei ihnen sind
die Vorgaben recht klar. Leistung 250 W. Einsatzgebiet, die Kurzstrecke
( 25km / Tag ) Preislage ~ 2000..2300 €. Damit kann die Industrie gut
leben. Es gibt sie als Stadtflitzer mit Heckmotor ( häufig ), - auch mit
Mittelmotor "Flyer-isy-Eco" auch als Klapprad mit Frontmotor "Vitalbike
T 2010" ) Reichweite ist bei ihnen kein Thema, mit ~ 320 .. 360 Wh
haben alle genug Energie für flotte Fahrweise auf der Kurzstrecke. Meist
nutzen sie auch die max. Geschwindigkeit von 27 kmh aus. ( wieselflink
in der Stadt ) Zum Einkauf gut geeignet, wenn es nicht gerade um den
Wocheneinkauf geht. Für echte Touren sind sie nicht geeignet, das
Geradeauslaufverhalten & Fahrstabilität reichen nicht für die große Tour.
Bei diesen Rädern bekommt man immer ein zufriedenstellendes Rad.
Die Kaufentscheidung kann man fast ausschließlich vom Gefallen
ableiten. Einen zufriedenstellenden technischen Hintergrund bekommt
man in jedem Fall mitgeliefert. Bei den Preisen herscht ebenfalls
angeglichenes Niveau. Falsch machen kann man eigentlich nichts.
Hier tritt mehr in den Vordergrund einen Händler in der Nähe zu haben,
der hilft wenn es zu Problemen kommt.

Weitere Nischenräder sind sogenannte "Lastenräder" die durch die
elektrische Unterstützung neue Anwendung finden. Verwandt sind
die Lastenräder mit angeflanschtem Transportbehältnis ( Bakfiets - NL )
Meist dreirädrig, vorne der Lastenträger für kleine Kinder ( bis 6Jahre )
hinten der Radhinterbau mit elektr. Hilfsantrieb. In Holland fährt der
Kronprinz mit sowas durch die Gegend. In autofeinlichen Städten wie z.B.
Amsterdam ein praktischer innenstadttauglischer Lastesel. Wer an der
Grenze wohnt & öfter drüben war, kennt solche Fahrzeuge. China bietet
ebenfalls dreirädrige motorunterstützte Lastesel an. Wer hier auf der
Suche ist, muß sich im Internet kundig machen & Händler suchen.
Nicht wirklich ein Problem,- in diesem Forum aber kein Thema zum
Ausschöpfen.

Dann gibt es noch die Liegeräder, die heute auch standardmäßig mit
einem Hilfsantrieb ausgestattet sind. Bei Preisen bis 6.500 € sollte
man auch nicht weniger erwarten. Bei diesen Fahrzeugen können
Zusatzakkus problemlos mitgeführt werden. Auf ein paar Kilos
zusätzlich kommt es nicht an. Viele Leute in dieser Gruppe besitzen
solch fundierte Kenntnisse, daß sie Erweiterungen vornehmen die
durchaus Industriestandard erreichen. Sie brauchen auch keine Beratung

Bis 250 W kann jeder fleißig experimentieren, doch hier ist fast alles
ausgereift, Verbesserungen, - wenn überhaupt nur gering möglich. Der
Zeitaufwand steht in keinenm vernünftigen Verhältnis zum Erfolg.
Bei Eigenbauten in der 500 W Klasse wird eine Betriebserlaubnis not-
wendig. Die bei einer Einzelabnahme zu bekommen steht wiederum in
keinem angemessenen Verhältnis zum Zeit - Materialaufwand & finan-
ziellen Kosten. Sicher gibt es erfolgreiche Einzelkämpfer, sie verändern
das Bild aber nicht wirklich. Das wär's für heute - Gruß Doran
winfried

Re: S-Pedelec-Kompakträder & Andere im Frühjahr 2011 - T4

Beitrag von winfried »

Hi Doran,

wie schon die vielen Male zuvor: Große Klasse! Danke!

Du machst es mir nicht leicht. Seit einigen Monaten liebäugele
ich mit der Anschaffung eines Elektrorades um den inneren Schweinehund
in Schach zu halten, der mich bei der Saxo vom Treten abhält.

Wir haben hier gebirgige Lansschaft. Erhebungen bis ca. 400 Meter,
viele recht steile Straßen und ganz viel Wald. Die Straßen ohne Steigungen im Tal sind stark befahren.
250 Watt sind für meine bandscheibenvorfall-geschwächten Beine zu wenig. Auch möchte ich, wenn schon,
längere Strecken fahren können. Einen Goldesel habe ich auch nicht.
Und bin auch schon 64.
Mir läuft die Zeit davon, wenn ich auf vernünftige Problemlösungen warten soll.

ich glaube fast, ich lasse es besser sein.

Gruß Winfried
Benutzeravatar
Urban
Beiträge: 2489
Registriert: Montag 20. Oktober 2008, 21:06
Wohnort: Titz

Re: S-Pedelec-Kompakträder & Andere im Frühjahr 2011 - T4

Beitrag von Urban »

Hallo Winfried

da ich ja auch Probleme mit dem Knochengerüst habe und auch schon Pedelecs besessen habe die aber echt Käse waren, bin ich so damals zu der Saxonette gekommen.
Ideal wenn man beides in einem Rad hätte....also einen 250 Watt E-Motor in der Vorderradnabe...der Akku müßte ja nicht ganz so groß und schwer ausfallen da wir ja noch den Benzinmotor als Flautenschieber hätten.
Habe wirklich schon damit geliebeugelt, der Nachteil ist das zusätzliche Gewicht, deshalb wäre auch ein kleinerer Akku mit zB 10 km Reichweite genug
http://cgi.ebay.de/ELEKTROFAHRRAD-PEDEL ... 1c1b9fc377

man fährt zB mit dem Benzinmotor bis in eine schöne Gegend, stellt den Motor dann ab um mal ein paar km mit Pedelec Unterstützung zu radeln.
Zurück nach Hause gehts dann wieder mit Benzin.


Urban der gerne die EierlegendeWollmichsau hätte
herzliche Zweiradgrüße
Urban


alle eingefügten Fotos oder Cliparts sind frei von Rechten Dritter
Saxonetten Forumstreffen Wehlingsheide 2009.und 2010.und Enschede 2011...2012 ,Greven 2013 und 2014 ,2016
johnnyderskeptiker

Re: S-Pedelec-Kompakträder & Andere im Frühjahr 2011 - T4

Beitrag von johnnyderskeptiker »

Hallo Doran,

ich habe die bisherigen Teile dieser Studie geschätzt. Sie waren informativ und fundiert. Bei den Ausführungen über das S-Pedelec allerdings:

Dissenz auf der ganzen Linie *THUMBS DOWN*:

Das, was du da beschreibst, ist keine Wunsch- sondern eine Horrorvorstellung:
  • Eigenanteil an der Gesamtleistung von 580 Watt: 80 Watt = 14 %
  • Eigengewicht für 45 km/h = 45 KG
  • Erscheinungsbild für den geneigten Betrachter: Motorrad mit miserablen Fahrleistungen
Was ich mir wünsche wird von den jetzt verfügbaren S-Pedelecs bereits weitgehend erfüllt. Ich habe übrigens ein Kalkhoff Pro Connect S 10 mit 300 Watt Panasonic-Antrieb. Ich denke, es gibt einige vergleichbare Räder z. B. von Flyer und Raleigh.

Wünschenswerte Eigenschaften aus meiner Sicht
  • Sportliches Trecking-Fahrrad mit weitgehend fahrradtypischem Gewicht und Erscheinungsbild.
    Ideal: Sport treiben, Natur genießen und sich gewissermaßen mit Siebenmeilenstiefeln bewegen!
  • Fahrleistungen mit mittlerer Eigenleistung in der Ebene: 38 - 43 km/h. Abriegeln tut der Antrieb erst bei mehr als 45 km/h
  • Nutzung von Radwegen außerhalb geschlossener Ortschaften: In Mitteleuropa gibt es ein phantastisches Netz von Radwanderwegen!
  • Auch längere/ stärkere Steigungen können relativ leicht überwunden werden
  • Reichweite aktuell ca. 65 km bei typischen Geschwindigkeiten von 38 km/h. Dies ist der eigentliche Engpassfaktor der aktuellen Technik! Hier sind Verbesserungen dringend nötig, vor allem bei der Nutzung auf Fernradwegen. Der 300 Watt Antrieb ist für mich stark genug!
  • Sicherheit: Fahrstabilität, pannensichere Bereifung und gutes Bremsvermögen: ist bei vielen Angeboten mit Scheibenbremsen und Diamantrahmen gegeben. Überhaupt: was spricht bei einem schnellen Pedalec gegen einen Diamantrahmen (auch für Frauen)?
Die obigen Eigenschaften beziehen sich auf ein schnelles sportliches Fahrzeug. Natürlich gibt es abweichende Szenarien im Bereich Rehabilitation oder Lastentransport. Diese liegen aber für mich nicht im Hauptfokus des S-Pedelecs!

So, nun bin ich mal auf die Resonanz gespannt!

Sonnige Grüße :wink:

Johnny
Friedhelm

Re: S-Pedelec-Kompakträder & Andere im Frühjahr 2011 - T4

Beitrag von Friedhelm »

Hallo, E,Bike Fans.
Was haltet Ihr vom Schachner - E,Bike? Hat einen 400 Wattmotor und man hat die wahl zu treten oder nicht,natürlich mit Vers. Kennzeichen.
Preislich unter 1500,- Euro

Friedhelm
Benutzeravatar
Sporti
Site Admin
Beiträge: 4787
Registriert: Dienstag 14. Oktober 2008, 23:30
Wohnort: 42477 Radevormwald
Kontaktdaten:

Re: S-Pedelec-Kompakträder & Andere im Frühjahr 2011 - T4

Beitrag von Sporti »

Meine Meinung:
Ein Pedelec, welches über 30 Kg, also ca. 45 Kg wiegt ist ein Leichtmotorrad mit Pedalantrieb und kein Fahrrad mit Hilfsmotor mehr.
Der Fahrradcharakter dürfte bei solchen Rädern abhanden gekommen sein..
Die sind ohne Motorunterstützung kaum noch zu fahren ( wegen Gewicht und erhöhten Rollwiderstand durch größere Reifen).
45 km/h sind auf Radwegen zu schnell, wenn andere Radfahrer auch drauf fahren.
Außerdem habe ich gehöhrt, das viele Radwege auf Geschwindigkeiten von nur 15 bis 20 km/h ausgelegt sind.
An manchen Stellen sind die Schlaglöcher so groß, daß man einen Rahmenbruch riskiert, wenn man schnell drüberfährt.

Aber trotzden können diese Fahrräder interessante Fahrzeuge sein, die Spaß machen.
Aber der Otto Normalverbraucher, der mit dem Rad nur morgens Brötchen von Bäcker holen will, ist mit so einem E-Bike bestimmt überfordert.

Und Elektromotorräder, die 45 km/h schnell fahren, gibt es schon, jedoch mit ohne Pedalantrieb.

Sporti
Webseite: http://fambalser.wix.com/balser
3D-Saxonetten Druckteile: https://www.thingiverse.com/sportidesign/designs
Sporti's Garage Filme:https://www.youtube.com/channel/UCa9fKgCiEQWCgFEA7RKaXxg?view_as=subscriber
Antworten