Ein Drantulet

Saxonette, Spartamet und andere
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Radler69

Ein Drantulet

Beitrag von Radler69 »

Liebe Freunde der velozipeden Knattermotorisierung,
jetzt werde ich hier meine Saxonette zeigen, die wir zu Hause meist "Drantulet" nennen. Dieser Begriff entstammt dem Russischen, der ersten und Lieblingssprache meiner Frau, und bedeutet soviel wie "komische Karre" oder "seltsames Gefährt". Dabei will ich auf 3 Details eingehen, über welche ich kurz nachdenken mußte. Möglicherweise könnten das Anregungen für jemanden mit einem ähnlichen Anliegen sein. Eigentlich geht es dabei um "konventionelle" Fahrradtechnik, die an Original-Saxonetten in mancherlei Hinsicht nicht mehr zeitgemäß bzw. von vornherein schon zu "sparsam" ausgeführt war.

Drantulet von links
Drantulet von links
Drantulet von links
Drantulet von links
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Drantulet von rechts
Drantulet von rechts
Radler69

Re: Ein Drantulet

Beitrag von Radler69 »

(Jetzt weiß ich nicht, wieso ein Foto 2mal erscheint - wohl ein Fehler meinerseits).

Es ging mir einmal um eine funktionelle Federgabel vorn. Die 26er fand ich alle nur im Mountainbike-Segment, also ohne Befestigungslaschen für Schutzblechstreben (die Jungs dort stecken wohl höchsten einmal ein kleines Plastikteil an). Nun kann man zur Lösung wie bei den " Saxo Luxus" greifen und einfach eine 28 zöllige Gabel von einem Trekkingbike verbauen. Abgesehen davon, daß man dann nie eine Felgenbremse (ohne 28er Vorderrad) montieren könnte, gefiel mir das nicht. Also habe ich Befestigungslaschen an einer Moutainbike-Gabel "nachgerüstet" (Bild leider unscharf, zeigt doch hoffentlich trotzdem das Prinzip):
Lasche für Schutzblechstrebe
Lasche für Schutzblechstrebe
Auf die Berührungsfläche des Laschenblechs mit dem Gabelschaft habe ich Gummi (Fahrradschlauch) geklebt, das Spannband mit Spiralverschluß ist mit Schrumpfschlauch überzogen (hatte ich gerade passend da).

Insgesamt ist die Funktion der Gabel (=einfachere Ausführung von RST mit Stahlfeder) hervorragend und z. B. den originalen Gabeln einer "Luxus" m. E. haushoch überlegen: Sehr feinfühlig, federt die Gabel schon nach dem Aufsteigen um ca. 2 cm ein ("baut negativen Federweg auf"), um dann ganz sensibel auf jede Unebenheit zu reagieren. Ein neues Saxonetten-Fahrgefühl! Zusammen mit der auch gut wirkenden gefederten Sattelstütze sind jetzt auch z. B. Fahrten auf holprigen Waldwegen keine Härteprüfung mehr.
Strebe links
Strebe links
Strebe rechts
Strebe rechts
Radler69

Re: Ein Drantulet (

Beitrag von Radler69 »

Na ja
Radler69

Re: Ein Drantulet (Teil 3)

Beitrag von Radler69 »

(Wieder ein Fehler, wohl versehentlich auf eine falsche Taste gekommmen)

Na ja, wollte ich sagen, dann habe ich vorn auch ein 3-fach Kettenblatt montiert, und hinten eine 5-fach Schraubkassette. Dabei war, wie sicher bekannt, neben dem Einsatz einer Achsverlängerung auch der Rahmen hinten entsprechend aufzubiegen. Hier wollte ich schlau sein und dachte: Eigentlich genügt es, nur die rechte Seite nach außen zu drücken. Links kann alles so bleiben, das Rad bekommt dadurch gar nicht erst Seitenversatz und fluchtet danach gleich wieder wie original. Also so gemacht: Wagenheber mit 4-Kanthölzern gegen Steuerrohr verschränkt angesetzt und nur rechts "Platz gemacht". Bloß mußte ich hinterher erkennen, daß ich nicht bedacht hatte, daß eben wegen des "unsymmetrischen" Vorgehens die Geometrie auch in vertikaler Richtung beeinträchtigt (rechts verkürzt) war: Das Rad saß, von hinten gesehen, schief im Rahmen, nach links verdreht, also links an der Sattelstrebe anliegend, und rechts mit übergroßem Spiel. Das mußte ich nun "in Ordnung" bringen: Im linken Ausfallende mit der Rundfeile einen neuen Sitz für die Achse nach oben ausfeilen, im rechten Ausfallende entsprechend Platz nach unten machen, bis das Rad wieder gerade saß. Danach war das links problemlos, die Hinterradachse saß beim stehenden Fahrzeug oben formschlüssig in der neuen Aufnahme. Auf der rechten Seite hätte die Achse nur durch Klemmung in der neuen Position gehalten werden können. Dies gefiel mir nicht, deshalb habe ich einen Adapter angefertigt, welcher einmal in enger Bohrung die Achse abstützt, und mit den runden zylindrischen Köpfen von 2 Schrauben M4 ("Inbus") in die "erweiterte Aussparung" des rechten Ausfallendes eingreift und in der richtigen Position wieder formschlüssig fixiert. Jetzt kann einfach das Rad in den Rahmen eingesetzt werden, rechts kommt von außen der Adapter dran, und das Hinterrad ist - bei auf den Rädern stehendem Rad - zentriert und sowohl in horzontaler als auch vertikaler Richtung ausgerichtet und die Achsmuttern können ohne weitere Maßnahme in dieser Richtung angezogen werden. Kettenspannung erfolgt ohnehin durch das Schaltwerk.
(Die genannten "Schrauben M4 mit Inbuskopf" sind die gleichen wie die zur Verdrehsicherung des Schaltwerks gegen den Adapter verwendete, siehe folgendes Foto):
Achsadapter
Achsadapter
Schalthebel
Schalthebel
Radler69

Re: Ein Drantulet (Teil 4)

Beitrag von Radler69 »

Das letzte Detail ist eigentlich eine einfache Sache und vielleicht gar nicht der Rede wert. Es geht um den Drahtkorb auf dem Gepäckträger, welchen ich aus praktischen Gründen nicht missen wollte. Bloß darunter ist der Tank, und da muß ich schnell herankommen! - Die Lösung war ein Holzrahmen, auf den oben der Korb geschraubt ist, und der unten weitgehend formschlüssig durch prismatische Ausfräsungen auf den seitlichen Trägerröhrchen des Gepäckträgers aufliegt. In Längsrichtung ist er gleichfall formschlüssig fixiert. Niedergehalten wird er über 2 Schloßschrauben M5 und eine unter dem Gepäckträger eingeschobene Blechstrebe mit 2 entsprechenden Bohrungen durch von unten dagegengeschraubte Sterngriffmuttern M5. Es sind nur diese beiden letztgenannten Muttern zu lösen, und der Korb mit Rahmen läßt sich nach oben abheben und gibt den Zugang zum Tank frei. Diese Befestigungsart für Rahmen und Korb ist sicher und zuverlässig auch bei "gewichtiger Ladung" nach Einkäufen im Korb. Lediglich die Sternkopfmuttern tendieren dazu, durch die Vibrationen im Hinterbau eines Drantulets (wo die wohl herkommen?) sich zu lockern und gehen dann gern verloren. Ich habe sie jetzt zusätzlich gegen Lösen gesichert.

Blechstrebe zur Befestigung des Rahmens
Blechstrebe zur Befestigung des Rahmens
Blechstrebe zur Befestigung des Rahmens
Blechstrebe zur Befestigung des Rahmens
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Rahmen mit Korb von unten
Rahmen mit Korb von unten
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Claus
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Re: Ein Drantulet (

Beitrag von Claus »

Radler69 hat geschrieben: Dienstag 23. Juni 2020, 17:00Na ja
Seh ich auch so..... :stop:

Gruss Claus
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brodel heinrich
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Re: Ein Drantulet

Beitrag von brodel heinrich »

Wenn man eine Saxonette taglich benutzt ist es vollig logisch die Saxonette fur modernen tachlichen gebrauch um zu rusten.
es ist ja ein Fahrzeug und bessere Bremsen, Federung beleuchtung durch neue moderne Fahrad teile ist vollig normal.

Ich habe in die Corna crisis auch meine tagliche Saxonette komplet uberholt und modernisiert.

Nur die klassische Saxonetten die nur so und den mit gutes wetter benutzt werden halte ich orginal.
Brodel Heinrich AG. Wir scheissen alles zusammen.
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