....eine Umleitung der Frischgase in Richtung Zündkerze, fand bei der Querstromspülung mit Nasenkolben statt.
Nasenkolben finden heute kaum noch Verwendung, ältere russische Bootsmotoren hatten ihn noch, vielleicht auch noch die eine oder andere Billigmotorsäge vom Baumarkt.
Bei der Umkehrspülung wird in der Regel mit zwei, manchmal sogar mit drei Überströmern gearbeitet. Die Überströmer sind so angeordnet, das sie einem bestimmten Winkel ( oft symmetrisch) zum Auslass stehen .
Beim Überströmen prallen die kalten Frischgase auf die heißen Verbrennungsgase ( Auslass ist bereits geöffnet!), werden von ihnen nach oben abgelenkt, kommen oben nicht weiter und ändern im (ideal halbkugeligen) Brennraum die Richtung (Umkehrspülung !) und schieben die Verbrennungsgase raus. Eine Vermischung findet kaum statt.
Hier kommen wir zur Erweiterung der Überströmer..... das System funktioniert durch die richtigen Position von Ein- und Auslass und noch wichtiger vom genauen Öffnen und Schließen durch die Kolbenkante.
Die Kolbenkante gibt beim runtergehen erst den Auslass frei, danach erst die Überströmer. Beides ist gemeinsam offen, bis sich die Bewegung des Kolbens im UT umkehrt, als erstes schließen sich die Überströmer, im Kurbelgehäuse entsteht ein Unterdruck und Frischgase werden nachgesaugt. Danach schließt sich der Auslass.
Dieses System durch Vergrößerung von Überströmern und Auslass zu verändern......da muss man schon versiert sein und genau wissen was man tut.
Ich persönlich würde eher eine Verbreiterung der Überströmer in Erwägung ziehen, evtl auch des Einlasses. Jedoch ohne dabei den Zeitpunkt der Freigabe durch den Kolben zu verändern. Das macht das Kleeblatt schon ausreichend.
Probiert habe ich es noch nicht, weil ich es bei meinen Motoren als ausreichend fand, wenn sie etwa 40kmh max erreichen bei einer realistischen Dauergeshwindigkeit von 30-35 kmh in der NL-Ausführung.
Eine Verlängerung der Ein- und Auslasszeiten durch das Kleeblatt verlangen nach meiner Meinung auch immer eine gewisse Vorverlegung des ZZP. Die Verbrennung braucht seine Zeit, setzt sie "zu spät" ein, kann sich kein richtiger Arbeitsdruck aufbauen, bevor das Kleeblatt bereits den Auslass freigibt.
Als ideal erachte ich dabei etwa 35 - 40 v.OT,
aber die Erfahrung hat gelehrt auch mit knapp 50°v.OT und selbst 75°v.OT laufen die Biester......
Nur an den Überströmern ein Kleeblatt anzubringen bringt auch nicht viel, bevor was einströmen kann, muss das Altgas ja auch rauskönnen.
Der Trick besteht, wie schon in einem früheren thread geschrieben, das alles auf einander abzustimmen !!!
Auszuloten, welche Überschneidungen der Öffnungswinkel sind noch möglich und bringen auch was, wieviel Frühzündung muss dann sein. elchen Durchlass sollten Vergaser und Membranplatte haben, welch Düsengröße, sollte evtl. das Sprühloch im Düsenstock vergrößert werden, evtl. die Löcheln im Leerlaufsystem ?Sollte dann das Auspuffvolumen größer sein, sollte das erste Prallblech näher zur Auslassöffnung oder weiter weg....das ist der Trick dabei.
Die Spezialisten sprechen davon, das die Gassäule von Filter bis Auspuffende harmonisch schwingen sollte...was immer das heißen mag ?
Das sind manchmal Änderungen im von Millimeter bis hin zu tausendstel mm, eine gute Werkstattausrüstung, eigene Fähigkeiten und auch ein bischen Mut und Kreativität bestimmen letztendlich das Ergebnis..... man kann auch viel versauen!!!
Der Motor selbst ist, mit guten Lagern bestückt, robuster als so mancher denkt und verkraftet durchaus eine kleine Optimierung, dankt es letztendlich mit einem besseren Wirkungsgrad ( Spritverbrauch verbessert sich).
Unsere laufen ( liefen) mit drittel bis Halbgas gute 30kmh und hörten sich gut an dabei....ständig Vmax ist dann Kettensäge und der Verschleiß steigt natürlich.
Reiner