Kleiner Luftfiltervergleich in der Praxis

Saxonette, Spartamet und andere
DomZurHeide

Kleiner Luftfiltervergleich in der Praxis

Beitrag von DomZurHeide »

Kleiner Luftfiltervergleich in der Praxis.
(Persönliche Erfahrung ohne Anspruch auf Allgemeingültigkeit und "Klugscheißerei")

1. Originalfilter Sachs (konisch)
Guter Filter bei normalem bis leicht fettigem Gasgemisch. Eine „Belüftung“ der inneren Luftfilterkammer ist nicht zwingend nötig. Leider bekommt man diesen Luftfilter kaum noch.

2. Originalfilter Sachs (nicht konisch)
Neigt dazu, das Gemisch fetter zu machen, weil die Luft nicht so gut um den Luftfilter strömen kann. Der Dreck/Staub setzt sich hauptsächlich im
Lufteinströmbereich des Filters ab. Zusätzliche Luftbohrungen in der inneren Luftfilterkammer können sinnvoll sein. Diese zusätzlichen Löcher kann man recht einfach mit einen abgeschittenen Fahrradschlauch, den man dann um die inneren Luffilterkammer spannen kann, wieder ganz oder dosiert verschließen.

3. Sportfilter (ENeuh)
Neigt dazu, dem Gemisch mehr Luft zuzukommen lassen, macht das Gemisch also magerer. Gut für fetteres Gemisch, schlecht für eine
magere Abstimmung. (Leider habe ich noch keine optimale Lösung gesehen, wie dieser Luftfilter leicht und rappel- und falschluftfrei angebracht werden kann)

Es geht hier nicht darum, Tuningsmaßnahmen zu unterstützen, sondern das Benzingemisch zu optimieren, also Einstellungen zu optimieren. Man muss
nicht immer gleich die Düsenbestückung oder gar den Vergaser wechseln, um ein gutes „Kerzenbild“ zu erhalten.

Auf meinen letzten letzten Fahrten mit mehreren Saxonette sind uns aber sehr große Unterschiede bei den Benzinverbräuchen aufgefallen.
Von 80 bis 120 km Reichweite (bei gleicher Strecke und Zeit) pro Tankfüllung (ca. 1,7 Liter) war die Spannbreite.

Außerdem hat man mir glaubhaft versichert, dass man nicht nur den Sport-Luftfilter auswaschen kann, sondern auch die original Sachs-Filter.

Hier noch mal zur Erinnerung das Video mit Humor!
http://www.youtube.com/watch?v=7SxxyFpg ... ded#at=140

dom
Roland
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Re: Kleiner Luftfiltervergleich in der Praxis

Beitrag von Roland »

Lieber Dom!
Man kann den Sportluftfilter von Eneuh prima mit Dichtband a la "Tesamoll" dichtkriegen. Ich habe etwas Ähnliches aus der Glaserei genommen, womit die Thermopenscheiben eingesetzt werden. Eine kreisrunde Lage Dichtband auf der Fläche zwischen Filter und Vergaser, eine umlaufende Lage am "Fuß" des Filters macht alles schön dicht. Dann noch 3 Streifchen auf den Kopf des Filters, so dass der Gehäusedeckel den nötigen Anpressdruck ausübt.
Das funktioniert bei mir schon eine ganze Weile!

Gruß aus Unna
Roland
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tnt-dennis
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Re: Kleiner Luftfiltervergleich in der Praxis

Beitrag von tnt-dennis »

Hat schon mal jemand einen Wellendichtring probiert?
Zwischenablage01.jpg
Zwischenablage01.jpg (36.68 KiB) 6074 mal betrachtet
Einfach an der mit Pfeil markierten Kannte abschneiden und in den Filter einkleben.

Ich habe so was Ähnliches.
Bild

Bild

Nur so eine Idee.

Gruß
Dennis
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McMaly
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Registriert: Montag 23. Mai 2011, 08:09

Re: Kleiner Luftfiltervergleich in der Praxis

Beitrag von McMaly »

Ich bin zugegebenerweise ein Fan der leider nicht mehr greifbaren konischen original Sachs Filter, habe aber für die Benutzer der austauschbaren Sportfilter folgenden Tip:

Man nehme den Unterbau eines Papierfilters und trenne diesen an der dem Vergaser zugewandten Seite mit einem Cutter im ganzen Umfang auf der Höhe ab, auf der das Papier aus der Gummivergussmasse kommt.

Mit Schleifpapier kann man jetzt auf dem abgeschnittenen Sockel des Papierfilters das eventuell noch überstehende Filterpapier wegschleifen und somit eine plane Gummifläche schaffen.

Am Sportfilter trennt man, wie gehabt, den überstehenden Gummirüssel ab.

Im KFZ-Handel gibt es Spezialkleber zum Befestigen von Gummi an Karosserieteilen. Dessen Konsistenz ist silikonartig. Diesen benutzt man jetzt um den Sportfilter mittig auf den Sockel des Papierfilters zu kleben. Das dichtet und fixiert gleichermassen.

Zum Ausgleich eines eventuell noch vorhandenen Spalts zum Deckel des Luftfilterkastens an der Oberseite des Sportfilters kann man mittig auf den Deckel des Sportfilters ein Gummifüsschen kleben, das es in diversen Stärken im Baumarkt zu erwerben gibt.

Diese Füße sind einseitig bereits mit einer Klebefolie versehen, so das sie einfach zu positionieren sind und auch dort bleiben, wo man sie hinklebt.

Damit sollte eine spiel- und beiluftfreie Montage der Sportfilter möglich sein.

Grüße von Matthias, dessen erster Thread dies ist. *JOKINGLY*
eneuh

Re: Kleiner Luftfiltervergleich in der Praxis

Beitrag von eneuh »

Moin Freunde,

ich habe im Januar 2011 von einem netten Saxonetten Fahrer folgenden Lösungsvorschlag erhalten und das Teil natürlich auch schon ausprobiert: :smile:

Aus einem Kunststoffmaterial wir auf einer Drexelbank ein Adapter gedreht.
Ich habe davon zwei Musterstücke die sehr gut funktionieren. :wink:

Bild

Bild

Da klappert nichts und es ist dicht gegen Falschluft.
eneuh

Re: Kleiner Luftfiltervergleich in der Praxis

Beitrag von eneuh »

Nochmal zum Sportluftfilter:

DomZurHeide hat das schon auf den Punkt gebracht. @}->--

Was mir aufgefallen ist:
Felix' Berceau läuft mit dem Sportluftfilter sehr gut. (199'er NL mit Muldenkolben Kleeblatt & Frühzündung, Luftkanäle offen, Kiemenbelüftung)

Meine Classic läuft mit dem Sportluftfilter ebenfalls recht gut. Ich muß allerdings im Bereich über 30 km/h und beim Anfahren etwas Choke geben.(299'er NL, Didi Buckel, Frühzündung, Luftkanäle offen, Kiemenbelüftung) Im Teillastbereich so bei ca. 25 km/h läuft der Motor schön rund und zickt nicht rum. Der Buckel klappert allerdings ein wenig.... ich fahre den aber erstmal so weiter. Immerhin hat der jetzt schon über 600 km Freude bereitet. @}->--

Kerstins Hercules hat bis auf "das kleine Schwarze aus den Bergen" (Danke nochmals an Bernd) keine weiteren Tuningmaßnahmen erhalten und läuft im Moment mit einem Sachs Papierfilter. Mit dem Sportfilter zickt der 199'er etwas rum, läuft zu mager *TIRED*

Anikas MTB hat einen 399'er DE gebohrtes Blaues, mit Kinder-Kleeblatt und etwas Frühzündung, läuft auch mit dem Papierfilter besser als mit dem Sportfilter. Trotzdem hat sie den Sportfilter, Papierfilter habe ich leider keine mehr. :redface:

Mit Sportfilter laufen die Motoren zu mager, egal ob es ein schneller NL oder eher langsamer DE Motor ist. Eine andere Bedüsung habe ich nur bei der Berceau erfolgreich eingebaut.

Spritverbrauch:
Die Classic, die Berceau und die silberne Hercules sind recht genügsam. Das MTB säuft wie ein Loch. Ich bin noch nicht hinter das Problem gekommen. Das MTB braucht erheblich mehr Benzin als die drei anderen Kisten, läuft aber als wenn nichts wäre. Scheinheilige Kiste... :/

Wir testen weiter....

Ich denke jede Saxonette ist Motortechnisch ein Unikat. Die Dinger haben allesamt eine Art Eigenleben und machen was sie wollen. =-O :/ :-X :smile: :*
DomZurHeide

Re: Kleiner Luftfiltervergleich in der Praxis

Beitrag von DomZurHeide »

Hau Edkage, mein blau gewandeter Bruder! :stupid:

Genau so kann man es auf den Punkt bringen, wenn man es für Alle verständlich ausdrücken will. *THUMBS UP*

Bei der geringen Leistung ist es unglaublich wichtig, die individuell passende Abstimmung zu finden.

Sicherlich gibt es Maßnahmen, die mehr Leistung versprechen oder besseres "Verhalten" beim Fahren oder Anspringen.
Doch selbst unsere Experten können nicht erklären, warum z.B. der Moter mir einem anderen, aber vergleichbaren Vergaser/Luftfilter oder vergleichbarer Zündkerze besser läuft.

Ich habe bei meiner MAMBA (vom HG super Abgestimmt!) mit drei (optimal gereinigten) anderen Vergasern (2 Bing und 1 TK) gefahren.
Ergebnis bei der MAMBA:
Bing 42 Düse: Springt super an, fährt 23 km/h ohne Probleme , keine Leistung am Berg
Bing 43 Düse: Springt super an, fährt 27 km/h ohne Probleme, zieht etwas besser am Berg
TK 50 Düse: Springt schlecht an, fährt 29 km/h, macht einen guten Eindruck am Berg, läuft im Teillastbereich unruhig
TK 48 Düse (Original): Springt schlecht an, fährt konstant hoch auf 38 km/h, dann langsamer bis 42 km/h, stark am Berg, hat Probleme im Teillastbereich

Und dann immer im Wechsel mit den unterschiedlichen Luftfiltern und Zündkerzen. War eine harte Arbeit.
Und die Ergebnisse gelten nur für meine MAMBA! Leider!
Aber fragt doch mal die Iris oder die Gina, wieviel Spaß so ein Saxonette macht, das so läuft wie diese... :smile:

dom
eneuh

Re: Kleiner Luftfiltervergleich in der Praxis

Beitrag von eneuh »

Moin DomZurHeide, Chris, mein Latzbehoster blauer Bruder, :hae:
DomZurHeide hat geschrieben:...
Bing 42 Düse: Springt super an, fährt 23 km/h ohne Probleme , keine Leistung am Berg
Bing 43 Düse: Springt super an, fährt 27 km/h ohne Probleme, zieht etwas besser am Berg
TK 50 Düse: Springt schlecht an, fährt 29 km/h, macht einen guten Eindruck am Berg, läuft im Teillastbereich unruhig
TK 48 Düse (Original): Springt schlecht an, fährt konstant hoch auf 38 km/h, dann langsamer bis 42 km/h, stark am Berg, hat Probleme im Teillastbereich
...
Mensch das ist doch schonmal ein guter Anfang.

Ich würde es an Deiner Stelle so machen:

Zum Anlassen und anschließend bis zu Geschwindigkeiten bis ca. 27 km/h nimmst Du den Bing mit der 43'er Düse, dann fix 'nen krummen Rücken machen, Bing runter und den TK mit der 48'er Düse drauf und dann weiter beschleunigen bis 42 km/h. So hast Du auch beim Mamba fahren Deine sportliche Betätigung. Leider ist das etwas umständlich während der Fahrt zu machen weil Du in der linken Hand einen Schraubendreher halten mußt. Das behindert etwas beim betätigen des linken Bremshebels. Vielleicht solltest Du auf Rücktritt umrüsten, denn dann hättest Du die linke Hand frei und könntest den Schraubendreher halten. :stupid: :stupid: :stupid:
Jörg

Re: Kleiner Luftfiltervergleich in der Praxis

Beitrag von Jörg »

...hab ich das recht verstanden ,immer der gleiche Motor ,und nur durch die aufgeführten Vergaser Höchstgeschwindkeiten von 23 -42 km/h ??? Ich nix verstehen ...
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Dieter-K
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Re: Kleiner Luftfiltervergleich in der Praxis

Beitrag von Dieter-K »

Hallo Jörg,

geh' mal davon aus, dass Dom uns keinen Bären aufgebunden hat. Die Werte wird er tatsächlich gemessen haben.
Aber auch Bings lassen sich an erhöhten Luftdurchsatz anpassen. Besonders gut geht das, wenn man den DURCHSATZ DER DÜSEN kennt. 8-)

Dieter
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